Der Anstieg der Demenzkranken ist eine tickende Zeitbombe für unsere alternde Gesellschaft: Jede zweite Frau und jeder dritte Mann in Deutschland muss damit rechnen, irgendwann an Altersverwirrtheit zu leiden. Bereits heute sind 1,2 Millionen Menschen betroffen, die meisten von ihnen haben Alzheimer: Und die Zahlen steigen dramatisch.
In der zweiteiligen ZDF-Dokumentation "Reise ins Vergessen - Leben mit Alzheimer" am Dienstag, 1. und 8. Februar 2011, jeweils 20.15 Uhr, beschäftigen sich die Autoren Uta Claus und Bodo Witzke mit einer der heute schon größten menschlichen und finanziellen Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Wie schaffen es Menschen, mit dieser Krankheit fertig zu werden? Wie leben sie, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen und deren Schicksale nur zu gerne verdrängt werden?
Inzwischen gibt es kaum eine Familie in Deutschland, die nicht betroffen ist. Erkrankte und ihre pflegenden Angehörigen klagen über die Tabus, gegen die sie immer noch kämpfen müssen, und geraten an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Zwar haben sich die Hilfsangebote in den vergangenen Jahren verbessert, doch immer noch bemängeln Träger von Pflegeeinrichtungen das Fehlen von Pflegekräften. Für die Zukunft sieht es nicht besser aus: Hochgerechnet werden in den kommenden Jahren über 150 000 Pflegekräfte gebraucht. Eine alarmierende Zahl!
Länger als ein Jahr haben die beiden Autoren Menschen in den unterschiedlichen Stadien der Demenz und deren Angehörige begleitet. Es sind Geschichten, in denen es um die Belastung, aber auch um Liebe, Freundschaft und Verantwortung geht. Sie erzählen von Trauer und Verzweiflung, aber auch davon, wie sich aus Lebensangst Lebensmut und neu gewonnene Nähe entwickeln.
Im ersten Teil am Dienstag, 1. Februar 2011, 20.15 Uhr, geht es - neben anderen Schicksalen - um Sepp und Barbara Friedrich. "Jeden Tag etwas Schönes", das ist das Motto des Ehepaares. Sie leben in der Nähe von München mit einem phantastischen Blick auf die Alpen. Alles könnte herrlich sein, wenn da nicht die Diagnose Alzheimer wäre und sich Sepp an immer weniger erinnern würde. Immer wieder muss er seine Frau fragen, was er gerade getan hat. Trotzdem ist ihr Verhältnis harmonischer geworden, sagen die beiden lachend.
Teil zwei der "Reise ins Vergessen" zeigt am Dienstag, 8. Februar, unter anderem das Leben und die Arbeit von Prof. Konrad Beyreuther. Viele bezeichnen ihn respektvoll als "Alzheimer-Papst". Er hat die Krankheit des Vergessens nicht nur erforscht, er trägt auch selbst ein geringfügig erhöhtes Risiko zu erkranken, weil seine Mutter Alzheimer hatte. Für den Professor ist Vorsorge alles.
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