sup.- Kinder zwischen drei und 13 Jahren verbringen laut Angaben von media control im Schnitt 91 Minuten täglich vor dem Fernseher. Dabei gibt es deutliche regionale Unterschiede: Während Kids aus Berlin nur auf einen Konsum von 71 Minuten kommen, hockt der Nachwuchs aus Thüringen sogar 144 Minuten vor der Glotze. Hinzu kommt bei Kindern noch die Freizeit, in der sie sich mit Computerspielen, Chatten und Surfen beschäftigen. Das Ergebnis dieses hohen Medienkonsums schon in jungen Jahren ist unübersehbar: Immer mehr Kinder und Jugendliche sind übergewichtig. Der Hauptgrund hierfür ist nicht, dass sie mehr essen als frühere Generationen, sondern sich entscheidend weniger bewegen. Statt draußen zu toben und zu spielen, wächst eine Generation der Stubenhocker heran.
Die negativen Auswirkungen von mangelnder körperlicher Aktivität sind dramatisch: "Studien haben gezeigt, dass langes Sitzen vor dem Fernseher oder Computer sämtliche Risikofaktoren für Herzerkrankungen wie Übergewicht, Bluthochdruck, schlechte Blutfettwerte sowie Diabetes begünstigt", warnt Prof. Stephan Martin, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung "Motivation zur Lebensstil-Änderung" und Herausgeber des Internetportals www.komm-in-schwung.de. Hinzu kommt in jungen Jahren die Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Entwicklung. Prof. Martin appelliert deshalb an die Eltern, sich nicht nur Gedanken über Schulnoten zu machen, sondern auch darüber, wie sie dazu beitragen können, Freude an Bewegung und Sport beim Nachwuchs zu fördern. Hier bestehen weit verbreitet erhebliche Defizite, die ohne das Engagement der Eltern nicht gelöst werden können.