Für die einen nahezu unbekannt, für die anderen ein wiederkehrendes Problem – entzündetes und blutendes Zahnfleisch. Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die Wahrscheinlichkeit einer Parodontitis unter anderem auf erbliche Faktoren zurückführen lässt. „Gleiches gilt auch für sogenannte Periimplantitis, eine Gewebeentzündung am Zahnimplantat", ergänzt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf am St. Vinzenz-Krankenhaus. „Um dem Erkrankungsrisiko möglichst wirksam vorbeugen zu können, ist es daher sehr hilfreich, eine mögliche Veranlagung bereits im Voraus abzuklären." So lassen sich mit einem neuen Test genau diese genetischen Voraussetzungen ermitteln.
Wenn die Abwehr Entzündungen fördert
Verantwortlich für die starken Entzündungsreaktionen zeichnet das vom Immunsystem produzierte Interleukin-1. Zwar bilden die Interleukine in erster Linie einen wichtigen Bestandteil der körperlichen Abwehr, doch erhöhen sie die Entzündungsneigung und fördern bei übermäßiger Anzahl den Knochenabbau an der betroffenen Stelle. Mithilfe des GenoType®-PRT-Tests ermitteln Ärzte anhand der DNA, ob der Körper verstärkt Interleukine produziert. „Um eine Probe zu entnehmen, fahren wir lediglich mit einem Wattestäbchen über die Mundschleimhaut und schicken sie dann zur Untersuchung in ein Labor“, erläutert Dr. Sliwowski. „Im Ergebnis zeigt sich der sogenannte Genotyp, der das Risiko für entzündliche Erkrankungen im Mund wiedergibt.“ Daraufhin lassen sich alle weiteren Behandlungsschritte abstimmen.
Zusätzliche Risikofaktoren minimieren
Bei der Versorgung mit Zahnimplantaten und gleichzeitig erhöhtem Entzündungsrisiko empfiehlt sich zum Beispiel eine intensive Prophylaxe und Nachsorge. Dazu zählen etwa kürzere Intervalle für Nachkontrollen sowie das strikte Vermeiden von zusätzlichen Risiken wie Rauchen oder unzureichender Zahnhygiene. „Insbesondere die Kombination verschiedener Faktoren führt zu hoher Entzündungsneigung“, erklärt Dr. Sliwowski. „So weist ein Patient mit entsprechender Veranlagung ein etwa dreifaches Risiko für Parodontalerkrankungen auf, das durch Rauchen auf das Achtfache steigt.“ Doch mit korrekter Nachsorge und Minimierung der beeinflussbaren Faktoren lassen sich auch bei genetisch bedingter Entzündungsneigung Erkrankungen wie Parodontitis und Periimplantitis langfristig vermeiden.
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