fit und munter - Wenn Babies zu früh feste Nahrung bekommen drohtÜbergewicht

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Wenn Babies zu früh feste Nahrung bekommen drohtÜbergewicht

Babies, die mit einer Formula-Diät ernährt werden, sollten nicht zu früh auf feste Nahrung umgestellt werden. Eine neue Studie aus den USA hat zeigen können, dass das Risiko fürÜbergewicht mit drei Jahren dramatisch erhöht ist, wenn Babies vor dem vierten Monat bereits feste Nahrung zu sich nehmen.
Die Studie, für die mehr als 840 Kleinkinder beobachtet wurden, zeigte, dass Babies, denen zunächst eine Formula-Diät aus der Flasche verabreicht wurde, ein über sechs Mal höheres Risiko hatten, als Dreijährige übergewichtig zu sein, wenn ihnen bereits vor dem vierten Lebensmonat feste Nahrung beigemischt wurde.

Wurden die Säuglinge aber nicht mit der Flasche, sonder mit Muttermilch ernährt, so fanden die Forscher um Susanna Y. Huh vom Children's Hospital Boston keinen Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Einführung von fester Nahrung und Übergewicht.

Die Studie unterstützt daher die offiziellen Empfehlungen, schreiben die Forscher in der online Ausgabe ihrer Studie, feste Nahrung erst nach dem vierten Lebensmonat und wenn möglich sogar erst nach dem sechsten Monat beizumischen.

"Ausserdem unterstreichen die Daten einmal mehr den ausserordentlichen Stellenwert der Muttermilch-Ernährung für den Säugling während der ersten sechs Lebensmonate, ein Effekt, der offenbar auch Langzeitwirkung hat," schrieb Cliff Nerwen, ein Mitautor vom Cohen Children's Medical Center von New York City, in einer Erklärung an die Presse.

Eine zunehmende Befolgung der Empfehlungen könnte demnach eine der Strategien sein, die wachsende Kinder-Fettleibigkeit abzubremsen, schlagen Huh und ihre Mitarbeiter vor.
"Eine mögliche Erklärung weshalb ausschliesslich Säuglinge, die mit einer Formula-Diät ernährt wurden, an Übergewicht litten und diejenigen, die Muttermilch bekamen nicht, könnte darin liegen, dass Formula-ernährte Säuglinge die Energieaufnahme erhöhen, sobald feste Nahrung beigemischt wird," schrieben sie in der Erklärung ihrer Befunde.

"Muttermilch von der Brust könnte möglicherweise zu einem Selbstregulationsmechanismus führen, der die Energieaufnahme automatisch bremst. Ausserdem ist es vorstellbar, dass die Mutter durch den näheren Bezug zum Kind dessen Hunger- und Sättigkeitssignale besser zu interpretieren lernt."

Die Kinder rekrutierten die Forscher aus dem Project Viva, einer prospektiven vorgeburtlichen Kohortenstudie aus Müttern und deren Babies. Die Mütter wurden zwischen 1999 und 2002 in Massachusetts rekrutiert.

Sechs Monate nach der Geburt mussten die Mütter einen Fragebogen mit detaillierten Fragen zum Essverhalten ihrer Säuglinge ausfüllen. Daraus ersichtlich war auch der genau Anfang der Beimengung von Flocken, Biskuits und Früchten.

Mit vier Monaten wurden 67 Prozent der Säuglinge mit Muttermilch ernährt und 33 Prozent waren auf einer Formula-Diät. Nach drei Jahren zeigte sich, dass diejenigen Kinder, die mit vier Monaten immer noch mit Muttermilch ernährt worden waren, ein signifikant geringere Wahrscheinlichkeit hatten, über der 95sten Gewichtsperzentile für ihr Alter und Geschlecht zu sein, verglichen mit denjenigen, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine Formula-Diät erhalten hatten. Ausserdem hatten die Muttermilch-Kinder auch einen vergleichbar kleineren BMI mit drei Jahren.

Der Zeitpunkt der Einführung fester Nahrung scheint gemäss der Studie von grosser Wichtigkeit zu sein. Von den Kindern, denen bereits vor dem vierten Lebensmonat feste Nahrung verabreicht wurde, waren im Alter von drei Jahren fünf mal mehr übergewichtig, als wenn feste Nahrung erst im fünften Lebensmonat beigemischt wurde.

Der Unterschied im Gewicht war in der Studie nicht vom Wachstum des Säuglings in den ersten Lebensmonaten abhängig. "Ein wichtiger Befund," wie die Forscher schreiben, "weil eine schnelle Gewichtszunahme während der ersten Lebensmonate in früheren Studien bereits mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht in Zusammenhang gebracht wurde und Mütter aufgrund des verstärkten Hungers schnell wachsender Babies geneigt sein dürften, früher feste Nahrung beizumengen."

Wurde erst nach dem sechsten Lebensmonat feste Nahrung beigemengt, so hatte das keinen Gewichtseffekt auf Säuglinge, die Muttermilch erhalten hatten. Flaschensäuglinge allerdings zeigten auch dann noch einen Trend zu vermehrtem Übergewicht, der aber aufgrund der wenigen Babies in dieser Gruppe statistisch nicht signifikant war.

Zusätzliche Studien mit grösseren Gruppen müssten folgen, um zeigen zu können, bis zu welchem Monat Flaschensäuglinge ein erhöhtes Übergewichtsrisiko tragen, wenn sie langsam auf feste Nahrung umgestellt werden.

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