fit und munter - Aktuelle Forschung | Zusammenhang zwischen Brustkrebserkrankung und nächtlichem

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Aktuelle Forschung | Zusammenhang zwischen Brustkrebserkrankung und nächtlichem

Die Rate der Brustkrebserkrankungen bei Frauen ist in Industrieländern um ein Fünffaches höher als in anderen Gebieten. Genetische Faktoren kommen als Ursache für die unterschiedliche Ausprägung des Krankheitsbildes nicht in Frage, da Brustkrebs auch bei Frauen, die aus den geringer entwickelten Regionen in die Industrieländer immigrieren, ebenfalls statistisch deutlich zunimmt. Neben dem Aspekt der Ernährung und der allgemeinen Lebensführung, war auch die Theorie eines Zusammenhangs zwischen künstlichem Licht in der Nacht und der Entstehung von Brustkrebserkrankungen verbreitet.
Israelische Forscher haben nunmehr in einer groß angelegten Studie herausgefunden, dass Frauen, die in der Nacht bei Licht schlafen, ein erhöhtes Risiko besitzen an Brustkrebs zu erkranken.
ür die Studie verglich das israelische Forscherteam jeweils 800 gesunde Frauen und 800 Frauen, die an Brustkrebs erkrankt waren. Im Fokus stand bei beiden Gruppen das Schlafverhalten.
Das Ergebnis zeigte, dass Frauen, die in absolut abgedunkelten Räumen schliefen, ein um 22 Prozent geringeres Risiko besaßen als die Frauen, die in hellen bzw. erleuchteten Zimmern ihre Nachtruhe verbrachten.

Verantwortlich für die unterschiedliche Risikolagen ist nach Ansicht der Wissenschaftler das Hormon Melatonin. Melatonin wird in der Zirbeldrüse des Gehirns produziert und ist ursächlich für die Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus zuständig. Darüber hinaus verlangsamt Melatonin das Wachstum von Tumoren und hemmt die Produktion von Östrogen.
Während das Gehirn die Freisetzung des Melatonins während der Tageszeit drosselt, wird das Hormon in der Nachtzeit vermehrt ausgeschüttet.
Künstliche Beleuchtung wie eine Nachttischlampe oder ein laufender Fernseher beeinflussen nach den Forschungsergebnissen die Ausschüttung des Hormons dahingehend, dass die Produktion durch die Lichtquellen reduziert, und das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, erhöht wird.

„Bisher gab es ausschließlich Vermutungen über den Zusammenhang des Licht-Dunkel-Verhältnisses bzw. des Tag-Nacht-Rhythmusses und der Entstehung von Brustkrebs. Die Forschungsergebnisse bringen über die Funktion und Rolle des Hormons Melatonin, um es bildhaft zu formulieren, mehr Licht ins Dunkle“, so die niedergelassene Frauenärztin Hürrem Ziir aus Berlin.
„In vergangener Zeit wurde schon einmal ein Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und dem Risikopotential an Brustkrebs zu erkranken festgestellt. In einer etwas älteren Studie wurden bei Krankenschwestern in der Nachtschicht, die sehr stark künstlichem Licht ausgesetzt sind, deutlich mehr Brustkrebs fördernde Östrogene und erheblich weniger Melatonin im Blutbild festgestellt. Die neue Studie scheint die älteren Studienergebnisse nunmehr zu verifizieren“, so die Ärztin abschließend.

Inwieweit die herausgefundenen Erkenntnisse Einfluss auf mögliche gesetzliche Neuerungen für Frauen, die einer Schichtarbeit in Fabriken oder Krankenhäusern nachgehen, oder als Flugpersonal arbeiten, bleibt zunächst abzuwarten.
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