Nein, das hätte sie sich nicht träumen lassen, als sie vor drei Monaten die Cafeteria im angesehensten Ärztehaus der Stadt übernahm. Sie hatte sich vom ruhigen gediegenen Ambiente des mit Palmenkübeln geschmückten Foyers und mit mosaikveredelten Säulen umstandenen Tagesgastronomiebereichs täuschen lassen. Zwar sorgt nach wie vor der kaum hörbar vor sich hinmurmelnde Springbrunnen im Hintergrund für eine frische saubere Atmosphäre, aber von Ruhe kann keine Rede sein, schon gar nicht seit vor drei Tagen die Umbauarbeiten im Südflügel des Gebäudekomplexes begonnen haben. Cafeteriachefin Tine ist voll im Stress, kann eigentlich kein Problem für sie sein, ist sie doch mitten im Ärztehaus von Gesundheitsexperten aller Art umgeben.