Der Ärztemangel in Deutschland ist ein latent aktuelles Thema. Artikel und Fachbeiträge verdeutlichen eins immer wieder: Die flächendeckende medizinische Versorgung in Deutschland ist zukünftig gefährdet. Spätestens 2020 wird es einen Engpass geben. Vor allem, weil sich der Medizinernachwuchs immer häufiger für eine Laufbahn in der Stadt oder im Ausland entscheidet. Ganz anders hingegen bei den Arzthelferinnen: Eine aktuelle Diskussion in der MFA-/Arzthelferinnen-Online-Community zeigt, dass die MFAs viele Vorteile in der Arbeit in ländlichen Regionen sehen.
Gerade die Arbeitsatmosphäre in der Kleinstadt und auf dem Dorf ist es, die die Arzthelferinnen positiv bewerten. "Der Bezug zu den Patienten ist auf dem Land um einiges besser. Die Leute sind viel aufgeschlossener und freundlicher. Und sie wissen es zu schätzen, was man für sie tut", erklärt eine MFA in der MFA-/Arzthelferinnen-Community.
Wie wichtig das Arbeitsumfeld für die Medizinischen Fachangestellten ist, weiß auch Branchenexperte Tim Egenberger: "Für die Arzthelferinnen zählen vor allem weiche Faktoren wie Aufgeschlossenheit, Freundlichkeit und die Nähe zum Patienten." Als Herausgeber der Fachzeitschrift "Arzthelferin Exklusiv" kennt er die für die MFAs wichtigen Aspekte besonders gut. "Einen Arzt wiederum interessieren eher die harten, demografischen Fakten", erklärt der Herausgeber und betont: "Wirtschaftlich betrachtet ist die Zukunft des medizinischen Personals - seien es die Ärzte oder die Arzthelferinnen - in der Stadt oftmals noch immer vielversprechender."
Mit dem Ärztemangel gehen auch Veränderungen im Tätigkeitsbereich der MFAs einher. "Vor allem in den ländlichen Regionen werden die Arzthelferinnen ihre Ärzte weitreichender unterstützen müssen. Beispielsweise indem sie Patientenbesuche absolvieren, bei denen Verbände gewechselt oder Medizin verabreicht werden muss", gibt Tim Egenberger einen Ausblick auf mögliche Neuerungen im Arbeitsalltag der MFAs.