Für die Studie, die im British Medical Journal BMJ veröffentlicht wurde, untersuchten die Wissenschaftler die Daten von etwa 2650 schwangeren Frauen über eine Zeitraum von fast drei Jahren. Der Fragebogen, der durch tägliche Einträge die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten der Frauen bis vier Wochen vor der Geburt des Kindes erfasste, gab nach Auswertung der Daten Hinweise auf diese signifikante Verbindung zwischen Koffeinkonsum und Geburtsgewicht des Kindes.
Die Forscher stellten in ihrer Analyse fest, dass eine tägliche Dosis Koffein von ca. 200 mg ausreicht, um das Gewicht des Kindes bei der Geburt um bis 70 Gramm zu verringern. Insgesamt beschreiben die Wissenschaftler, dass das Risiko eines verringerten Geburtsgewichts bei Neugeborenen bei einem Koffein-Konsum von unter 100 mg um 20 Prozent, bei einem Konsum von über 200 mg um 50 Prozent zunimmt. Dabei spielt der Zeitpunkt der Koffein-Aufnahme der werdenden Mütter keine Rolle: In jedem Trimester der Schwangerschaft wurden diese Werte in der Erhebung bestätigt.
„Grundsätzlich ist eine bewusste Ernährung während der Schwangerschaft natürlich von großer Bedeutung für die Entwicklung des Ungeborenen“, weiß auch Dr. Annette Haase, die als niedergelassener Frauenarzt Steglitz in Berlin langjährig praktiziert.
„Abwechslungsreiche und gesunde Nahrungsmittel sind für die Gesundheit von Mutter und Kind essentiell wichtig. Vor allem bei dem Genuss von schwarzem und auch grünem Tee sollten schwangere Frauen vorsichtig sein, oder versuchen den Konsum in Gänze zu vermeiden.“
Entgegen der Meinung vieler Verbraucher enthält Tee zum Teil mehr Koffein als Kaffee. Während eine Tasse Kaffee 25 bis 100 mg Koffein enthalten kann, lässt sich in einer Tasse schwarzen Tee durchschnittlich eine Menge von 50 mg feststellen. Auch andere Produkte, wie Cola, Schokolade und Softdrinks enthalten Koffein, wenngleich der Anteil bei diesen Produkten deutlich geringer ausfällt.