Fast jeder 10te Fehltag von Arbeitnehmern hat eine psychische Ursache, doppelt so hoch wie noch im Jahre 1990. Experten gehen heute davon aus, dass jeder Fünfte einmal im Leben in eine Krise schlittert in der die Betroffenen Hilfe benötigen. Die Gründe sind hierfür vielfältig; unabhängig aus welcher sozialen Schicht die Betroffenen stammen. Es ist die Angst aus der Arbeitslosigkeit nicht mehr herauszukommen oder der extreme Druck dem Führungskräfte ausgesetzt sind. Der Hausbau oder der pflegebedürftig gewordene Angehörige die zu Dauerstressfaktoren werden.
Burnout ist immer ein Prozess in den die Betroffenen geraten, ohne ihn oft zu bemerken. Die Warnsignale, wie z.B. Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder die Unfähigkeit sich zu erholen werden ignoriert bis gar nichts mehr geht und der Gang zum Arzt unvermeidlich wird. Mag bei einem Burnout-Syndrom in der Anfangsphase noch eine ausgedehnte Erholungsphase und gegebenenfalls ein Arbeitsplatzwechsel Besserung bringen, ist in einem fortgeschrittenen Stadium von Burnout oft mehrjährige Psychotherapie flankiert von intensiver medikamentöser Behandlung mit Antidepressiva oft unumgänglich.
Unternehmen ignorieren das Problem und für Ärzte ist der Zusammenhang zwischen Stressfaktoren und Erkrankung zu spät erkennbar. Deshalb wäre alleine schon eine konsequentere Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes wie schon lange von Gesundheitsexperten oder Gewerkschaften gefordert , auch beim Thema Burnout ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Weg für Betroffene ist der Schritt zur Selbsthilfe, indem sie sich informieren. Es kann sehr hilfreich sein zu erfahren wie es anderen Menschen in ähnlichen Krisen ergangen ist. Wie zum Beispiel in “Brief an mein Leben” von Miriam Merkel, aber auch in Thomas Bergner “Burnout-Prävention” finden Betroffene Lösungsansätze die äusserst hilfreich sind.