fit und munter - ERSTE-HILFE-KURS 2.0

fit und munter

ERSTE-HILFE-KURS 2.0

Intelligente Software revolutioniert die Erste-Hilfe-Ausbildung.
Wer kennt ihn nicht: Den Erste-Hilfe-Kurs (amtssprachlich "Unterweisung in lebensrettenden Sofortmaßnahmen"), der seit den frühen Achtzigern Voraussetzung für die Zulassung zur Führerscheinprüfung ist. Im Regelfall findet der sechsstündige Kurs an Wochenenden zu für Jugendliche unmenschlichen Uhrzeiten statt. So ist aus Sicht der Teilnehmer nicht nur das halbe Wochenende, sondern auch noch der Abend vor dem Kurs verschenkt: "Nicht zu spät nach Hause kommen." - lautet da die Devise; schließlich muss man ja wieder recht früh raus, um pünktlich im Kurs zu sitzen.
Anders im "ERSTHELFER.tv Praxispunkt Berlin", einem Pilotprojekt der Deutschen Erste-Hilfe Gesellschaft. Der leuchtendrote Teppich im Eingangsbereich lässt schon irgendwie ein V.I.P.-Gefühl aufkommen. Betritt man den eigentlichen Kursraum, wähnt man sich eher in einem Internet-Café mit Lounge-Charakter. Stylische Sessel zwischen mediterraner Bepflanzung, ein Plasmabildschirm an der Wand und - auf den ersten Blick nicht einsehbar hinter einer saftig-grünen halbhohen Wand versteckt - so etwas wie die futuristische Version einer ganzen Batterie von Bildschirmarbeitsplätzen. Einige Kursteilnehmer sehen gebannt auf die Monitore, offensichtlich durch speziell geschirmte Kopfhörer ungestört von der Außenwelt.

"Die Breitenausbildung in Erster Hilfe, wie sie derzeit in vielen Fällen abläuft, erscheint mir doch ein wenig verstaubt." so Lothar Linder, Geschäftsführer der Deutschen Erste-Hilfe Gesellschaft.

Linder, selbst staatlich examinierter Rettungsassistent, Ausbilder und dipl. Kommunikationswirt, ist seit knapp 15 Jahren aktiv im Rettungsdienst tätig. Er hat an einer renommierten Münchner Rettungsdienstschule unterrichtet und zudem in einem gemeinnützigen Verein ehrenamtlich weit über 10.000 Schüler in Erster Hilfe ausgebildet. Er kennt die Problemstellungen rund um den Erste-Hilfe-Kurs wie kaum ein anderer:

"Für die meisten ist der Erste-Hilfe-Kurs ein notwendiges Übel. Die meisten Schüler kommen ja nicht zu uns, weil sie so ein großes Interesse an Notfallmedizin haben, sondern aus nur einem einzigen Grund: Sie wollen ihren Führerschein - und dazu ist nun mal die Bescheinigung über den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses erforderlich. Ich kann aber von einem ohnehin schon unmotivierten Kursteilnehmer, der am Samstag oder Sonntag früh um 7 Uhr völlig übermüdet in einem hoffnungslos überfüllten, vom Kursbetreiber stundenweise angemieteten Nebenraum irgendeiner Bahnhofskneipe erscheinen muss, um hier seine sechs Stunden abzusitzen, ganz sicher nicht erwarten, dass nach so einer Tortur die erforderlichen Maßnahmen im Notfall auch wirklich beherrscht werden. Deswegen haben wir ERSTHELFER.tv entwickelt."
Dem quirligen Mittdreißiger ist sein Ärger über diese Zustände anzusehen. Aber er erklärt auch, wie er und sein Team es besser machen:
"Wir haben das Schulungskonzept modular gestaltet. Dabei wird der komplett verfilmte theoretische Kursteil interaktiv vermittelt. Eine intelligente Software passt sich der individuellen Lerngeschwindigkeit des einzelnen Kursteilnehmers an. Wichtige Handgriffe wie z.B. Verbandtechniken, Herz-Lungen-Wiederbelebung, Rettung aus Gefahrenbereichen usw. werden durch einen Ausbilder in Kleingruppen in aller Ruhe erklärt und geübt.
Nach unseren bisherigen Erfahrungen nehmen die Teilnehmer hier wesentlich mehr Wissen mit, als im normalen Frontalunterricht. Der herausragendste Vorteil für unsere Besucher ist natürlich die absolute Flexibilität. Niemand ist an vorgegebene Termine oder Kurszeiten gebunden. Während unserer Öffnungszeiten von Mo - So, 10 - 22 Uhr kann man jederzeit seinen Kurs beginnen."

Bleibt die Frage, warum dies nicht schon viel früher entwickelt wurde.

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