Stuttgart - "Wer nahe Verwandte mit Darmkrebs hat, sollte die Vorsorge besonders ernst nehmen", rät Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz MdL.
Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz: "Für alle Menschen mit Darmkrebsfällen in der Familie ist Früherkennung besonders wichtig. Zwar treten die meisten Fälle von Dickdarmkrebs in höherem Lebensalter als Einzelfall innerhalb einer Familie auf und sind nicht erblich, aber in bis zu 25 Prozent der Fälle findet man eine familiäre Häufung der Erkrankung. Bei etwa 2-5 Prozent der Patienten liegt eine der heute bereits bekannten erblichen Formen von Dickdarmkrebs vor. Wer nahe Verwandte mit Darmkrebs hat, sollte deshalb die Vorsorge besonders ernst nehmen."
Darmkrebs ist mit rund 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr einer der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Nahe Verwandte von Darmkrebsbetroffenen haben gegenüber dem Durchschnitt ein ca. zweifach erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. In mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko belasteten Familien tritt Darmkrebs häufiger in einem früheren Alter auf als bei der übrigen Bevölkerung.
Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz: "Verwandte von Darmkrebspatienten sollten ihre Ärzte fragen, ob für sie die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen bereits vor dem 50. Geburtstag empfehlenswert ist. Denn auch für Menschen mit familiärer Darmkrebsbelastung gilt, dass sie der Entstehung von Darmkrebs durch Vorsorge vorbeugen können. Voraussetzung ist: Sie wissen von ihrem Risiko und von den Möglichkeiten risikoangepasster Vorsorgemaßnahmen." Dies sei aber oft nicht der Fall. Die Folge sei, dass der Krebs bei vielen familiär belasteten Menschen erst in einem Stadium entdeckt werde, in dem er nicht mehr heilbar ist.
"Darmkrebsfrüherkennung kann Leben retten. Bei Darmkrebs handelt es sich um eine Erkrankung, die sich in der Regel über viele Jahre hinweg entwickelt und bei der bereits lange Zeit vor der eigentlichen Erkrankung Vorstufen in Form von Polypen in der Darmschleimhaut auftauchen. Die Früherkennung und Entfernung dieser Vorstufen ist daher ein sehr erfolgversprechender Weg, einen Großteil der Neuerkrankungen und Todesfälle zu verhindern." Die zuverlässigste Methode der Früherkennung sei die Darmspiegelung, die in Deutschland im Rahmen der Krebsfrüherkennungsprogramme der Krankenversicherung ab dem Alter von 55 Jahren angeboten wird". Ab dem Alter von 50 Jahren könne zur Darmkrebsfrüherkennung jährlich ein Schnelltest auf Blut im Stuhl in Anspruch genommen werden.
"Es ist notwendig, dass gezielt über den Darmkrebs aufgeklärt und für dessen Früherkennung geworben werde. "Dieses Ziel verfolgt die Landesinitiative Baden-Württemberg gegen Darmkrebs, in der neben dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren, der TÜV Süd Life Service GmbH, die Felix-Burda-Stiftung, das Deutsche Krebsforschungszentrum, der Krebsverband Baden-Württemberg e.V., die gesetzlichen Krankenkassen, Kommunen und ihre Verbände, die Ärzteschaft, Kliniken sowie auch Selbsthilfegruppen betroffener Menschen mitwirken", erläutert Dr. Monika Stolz.
Hinweis für die Redaktion:
Das Land hat zusammen mit der Felix-Burda-Stiftung, TÜV-Süd Life Service GmbH und dem Thieme-Verlag die Kampagne "Baden-Württemberg gegen Darmkrebs" seit 2008 gestartet. Informationen zum Thema Darmkrebs sind auf der Homepage http://www.bw-gegen-darmkrebs.dezu finden.
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