g - "Die HIV/AIDS/STI-Prävention war in Hamburg in den vergangenen Jahren erfolgreich", so Gesundheitssenator Dietrich Wersich. "Die Stadt verfügt über ein differenziertes und funktionierendes Hilfesystem, mit dem die verschiedenen Zielgruppen gut erreicht werden. Zudem gibt es viele Menschen, die sich ehrenamtlich in der AIDS-Prävention und in der Unterstützung von AIDS-Kranken engagieren. Dieser gemeinsame Erfolg lässt sich messen: Die Zahl der HIV-Neudiagnosen hat sich seit dem Jahr 2005 stabilisiert und fiel 2010 sogar geringfügig. Für das Jahr 2010 meldet das Robert Koch-Institut 190 HIV-Neudiagnosen, im Vorjahr waren es noch 205."
Der jetzt vorliegende Bericht der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz (BSG) gibt einen Überblick über die Entwicklungen der HIV/AIDS/STI-Prävention der letzten Jahre und formuliert Herausforderungen für die weitere Arbeit in Hamburg. Hierzu zählt unter anderem die Aufklärung über die Zunahme anderer sexuell übertragbarer Infektionen (STI), da diese eine Übertragung von HIV begünstigen können. Zukünftig muss zudem berücksichtigt werden, dass sich das Erscheinungsbild von AIDS seit Mitte der 90er Jahre in Deutschland vor allem aufgrund der Therapiemöglichkeiten grundlegend geändert hat. Wirksam behandelte Menschen mit HIV können heute nicht nur auf eine nahezu normale Lebenserwartung hoffen, sie sind auch weniger infektiös. Allerdings bedeutet diese Entwicklung ebenso, dass zunehmend mehr Menschen in Deutschland mit dem Erreger leben und das Virus weitergeben können, gleichzeitig aber die Krankheit immer unsichtbarer wird.
Die wichtigste Präventionsbotschaft bleibt "Kondome schützen!"
Darüber hinaus stellt der Bericht fest: Die wesentliche Präventionsbotschaft "Kondome schützen" hat nach wie vor Gültigkeit. Bundesweite Befragungen weisen nach, dass auch und gerade in der am häufigsten von HIV/AIDS betroffenen Gruppe, nämlich die der Männer, die Sex mit Männern haben, weitgehend Safer Sex praktiziert wird. Anhaltspunkte für eine neue Sorglosigkeit in dieser Gruppe gibt es bislang nicht. Es darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden, dass gerade homo- und bisexuelle Männer nach neuen Strategien suchen, um sich vor einer HIV-Infektion zu schützen. Diese Entwicklung sollte im Rahmen der Prävention, insbesondere in der persönlichen Beratung, aufgegriffen und thematisiert werden.
Auch gilt es bestimmte Zielgruppen, wie Menschen mit Migrationshintergrund und bildungsferne Schichten, noch besser zu erreichen. Dabei sind kulturelle Aspekte und die jeweilige Lebenswelt zu beachten. Erste bundesweit vorbildliche positive Ansätze, insbesondere für Menschen aus afrikanischen Ländern, bestehen bereits in Hamburg und sind in dem Bericht aufgeführt.
Der Bericht verweist zudem auf die wichtige Rolle des HIV-Tests. Obgleich Hamburg z.B. im Beratungszentrum CASA blanca und im schwulen Infoladen Hein Fiete über ein niedrigschwelliges, anonymes und kostenloses HIV-Testangebot verfügt, werden immer noch etwa 30 bis 50 Prozent der HIV-Infektionen erst dann erkannt, wenn das Immunsystem der Betroffenen bereits geschädigt ist.
Der Bericht wird in Kürze auf der Internetseite http://www.hamburg.deveröffentlicht und ist unter gesundheitslotsen@bsg.hamburg.de bzw. unter der Telefonnummer 428 37-1999 zu bestellen.
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