Frühkindliche Milchzahnkaries - auch Nuckelflaschenkaries genannt - ist leider seit Jahren ein großes Problem, auf welches die Landeszahnärztekammer Brandenburg (LZÄKB) aus Anlass des Tages der Zahngesundheit hinweisen möchte. Gemeinsam mit den Zahnärztlichen Diensten der Gesundheitsämter des Landes Brandenburg startete sie eine Aufklärungsaktion in den Zahnarztpraxen. Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren erkranken verstärkt an Milchzahnkaries - bereits acht Prozent der Zweijährigen in Brandenburg haben kariöse Milchzähne, die behandelt werden müssen. Um Eltern, aber auch Erzieherinnen und Zahnärzte frühzeitig mit dieser sehr ernst zu nehmenden Problematik zu konfrontieren, wurde eine Elterninformation erarbeitet, die seit September in den brandenburgischen Zahnarztpraxen ausliegt und wichtige Tipps zur Prävention vermittelt.
Ein Faltblatt klärt auf, was die Milchzahnkaries verursacht: Zuckerbestandteile und Säuren in den Getränken. Weil viele Mütter meinen, ihre Kleinen müssten besonders im ersten Lebensjahr permanent trinken, wird die Flasche vor allem an warmen Tagen gerne gleich im Kinderwagen gelassen - ein Fehler, da die Kinder sie zum Dauernuckeln verwenden. „Nicht das Bedürfnis nach Trinken ist die Ursache für das Nuckeln, sondern die Befriedigung ihres Saugreflexes“, weiß Zahnärztin Bettina Suchan, Vorstandsmitglied der LZÄKB.
Genau dieses Verhalten wirkt sich auf die ersten Zähnchen aus. Um frühkindliche Milchzahnkaries zu vermeiden, sollten Kleinkinder stilles Wasser oder ungesüßten Tee bekommen. Ungesüßter Fruchtsaft dagegen greift aufgrund der Fruchtsäure die Zähne an - deswegen am besten darauf verzichten. „Wenn Fruchtsaft getrunken wird, dann diesen unbedingt verdünnt reichen. Als Regel kann man sich merken: mindestens zwei Teile stilles Wasser auf einen Teil Fruchtsaft. Ist das Kind ein Jahr alt, sollte es lernen, aus der Tasse zu trinken“, rät die Zahnärztin.