In Zukunft wird es in Deutschland keine ausgewiesenen Diabetikerlebensmittel mehr geben.
Mit einer Änderung der Diätverordnung wird diese dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand angepasst. Eine Übergangsfrist bis Oktober 2012 gibt den Lebensmittelunternehmen Zeit für die Umstellung.
In Deutschland haben über sechs Millionen Menschen "Zucker" ? umgangssprachlich für Diabetes mellitus. Diese chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspiegel zeitweise oder ständig über das normale Maß erhöht ist, führt unbehandelt langfristig zu Schädigungen der kleinsten Blutgefäße, die z. B. Sehstörungen bis zur Erblindung oder den sogenannten diabetischen Fuß hervorrufen können. Zur Vermeidung von Spät- und Folgeschäden ist Eigenverantwortung gefragt.
Spezielle Diabetikerlebensmittel sind jedoch nicht notwendig. Entscheidend ist eine angepasste tägliche Kohlenhydratzufuhr mit ausreichend Vollkornprodukten, wenig Zucker und Weißmehl. Die Kohlenhydratmengen der einzelnen Lebensmittel können aus entsprechenden Lebensmitteltabellen entnommen werden. Diabetikerlebensmittel haben den Nachteil, dass sie auch oft zu fett- und energiereich sind. Und sie verleiten aufgrund der Aufschrift "Diät" zu der falschen Annahme, dass davon mehr gegessen werden könnte als von dem gleichen Nahrungsmittel ohne diese Bezeichnung.
Diabetiker können dem jedoch gelassen entgegensehen: Wenig Zucker, Fett und Alkohol, täglich Obst und Gemüse, viel kalorienarme Flüssigkeit, fettarme Milchprodukte, Öl statt Butter beim Kochen und viele Ballaststoffe ? das sind allgemein gültige Regeln, die auch für Diabetiker gelten.
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