fit und munter - HIV-Prävention mit Tabletten ist vielversprechend, aber es bleiben Fragen

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HIV-Prävention mit Tabletten ist vielversprechend, aber es bleiben Fragen

Die erste Studie mit Menschen, bei denen eine Tablette zur Prävention einer Ansteckung mit dem HI-Virus zur Anwendung kam, hat eineüberzeugende Reduktion der Infektionsrate von 50% gezeigt. Es bleiben aber noch ein paar Dinge zu klären, bevor die orale Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) als Standard für eine grössere Gruppe von Leuten empfohlen werden kann.
Nach dem überraschenden Erfolg der ersten Präventiv-Studie in einer Hochrisikogruppe (Männer, die mit anderen Männern Geschlechtsverkehr haben) ist bereits die nächste grosse Studie geplant. In diese sollen mehr als 20"000 Frauen und Männer unterschiedlichen Alters eingeschlossen werden.

Wie Gavin Myers und Kenneth Mayer von der Alpert Medical School of Brown University in einer Publikation, die in der Fachzeitschrift AIDS Patient Care and STDs erschienen ist, betonen, müssen vor allem die Nebenwirkungen gründlicher Untersucht werden. Die erste Studie, die mit einer Kombitherapie aus Tenofovir und Emtricitabin durchgeführt wurde, zeigte eine sehr gute Verträglichkeit. Trotzdem gilt es abzuklären, inwiefern dieses positive Nebenwirkungsprofil in einer grösseren Kohorte aufrecht erhalten werden kann. Ausserdem so die beiden Autoren, ist bislang nicht klar, ob und wenn ja, in welchem Umfang der präventive Nutzen bei denjenigen Personen, die die PrEP nur unregelmässig einnehmen, weiterhin Bestand hat. Ausserdem sollen die Dosierung und das Einnahmeschema besser eingegrenzt werden.

Die PrEP ist ein aussergewöhnliches Beispiel für eine eigentliche Therapie, die auch als Prävention verwendet werden kann. Aber in der Umsetzung müssen noch ein paar Hürden überwunden werden. So ist es beispielsweise von zentraler Bedeutung, dass die Personen die Tabletten auch tatsächlich einnehmen und das für eine unbestimmt lange Zeit. Ausserdem darf der Kostenfaktor nicht unterschätzt werden. Möglicherweise wird deswegen die PrEP nur für eine Hochrisikogruppe zur Verfügung gestellt werden können.

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