Bei allen positiven Aspekten des Web 2.0 gibt es auch immer wieder "Erscheinungen"im Netz, die seltsam anmuten: Gesundheit wird in Online-Auktionen verramscht. Arzt "A" unterbietet Arzt "B" um die Therapie eines Patienten, ohne diesen jemals zu Gesicht bekommen zu haben. Noch vor 10 Jahren sollten medizinische Dienstleistungen möglichst aus dem Konkurrenzwettbewerb herausgehalten werden ("Werbeverbot"), heute nimmt dieser Wettbewerb groteske Formen an und ist manchmal nicht mehr von einem Gebrauchtwagenmarkt zu unterscheiden.
Wie soll sich eine Praxis gegenüber diesem neuen Phänomen des Marktes verhalten?
Neben der eigenen Teilnahme an Auktionen, dem Ruf nach neuer Regulation der Zunft, ist aus meiner Sicht der Weg der Kommunikation mit den Patienten der beste Ansatz, Stellung zu beziehen. Eine Auktions-Teilnahme verbietet sich selbstredend und die Regulierung des Netzes ist aussichtslos ("Globales Angebot"). Machen Sie daher aus der Not eine Tugend. Den meisten Praxis-Websites fehlt es an Inhalt mit Zusatznutzen für die Patienten. Der Fehler liegt in der Annahme der Ärzte, dass ein Patient auf der Praxishomepage zum 500.000 Mal von den Vorteilen einer Behandlungsform überzeugt werden muss. Das aber alles kann er bereits in Foren, Fachartikeln etc. im Netz zu Genüge nachlesen. Was die "Praxishomepage vor Ort" wirklich benötigt ist Profil.
Profilierung bedeutet, Persönlichkeit zu zeigen
Mehr als die Behandlungsoptionen im allgemeinen darzustellen geht es darum, die persönliche Überzeugung eines Therapieansatzes für den Laien verständlich zu formulieren. Interpretation und persönliche Auffassung sind gefragt. Aussagen schaffen Profile. Was liegt also näher, als auf der eigenen Praxishomepage seine Auffassung zur Unverantwortlichkeit von Online-Auktionen klarzustellen? Verantwortung zeigen, eine klare Meinung haben, medizinische Dienstleistung vor Ort in ein positives Licht setzen. So wird aus einer 08/15-Homepage eine erfolgreiche Praxis-Website.