fit und munter - Zukunft der Kur? Kassen und Bayerischer Heilbäder-Verband ringen um die kassenbe

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Zukunft der Kur? Kassen und Bayerischer Heilbäder-Verband ringen um die kassenbe

Anlässlich ihrer 28. Bad Endorfer Tage haben die Bayerischen Heilbäder und Kurorte Kassen- und GKV-Vertreter zu einer Diskussionsveranstaltung nach Bad Endorf eingeladen. Angesichts von nur mehr rund 90.000 kassenbezuschusster ambulanter Kuren stellte der Bayerische Heilbäder-Verband ganz provokativ die Frage nach der Zukunft der Kur.
An den Anfang stellte der 1. Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes, der Bad Wörishofener Bürgermeister Klaus Holetschek, die dramatisch gesunkenen Zahlen: von rund 800.000 kassenbezuschusster Kuren Ende der Neunziger Jahre werden heute nur mehr rund 90.000 ambulante Kuren gefördert. Vor diesem Hintergrund fragte Holetschek die anwesenden Vertreter der AOK und der Barmer Ersatzkasse sowie des GKV (Verband der Gesetzlichen Krankenkassen) ganz provokativ nach der Zukunft der Kur.

Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft und der zunehmenden Bedeutung der Prävention im Gesundheitswesen waren sich jedoch die Kassen schnell einig, dass die Kur hierfür ein wichtiger Baustein ist und dies weiterhin sein wird. Gleichzeitig ermunterten die Kassen die Kur- und Heilbäder dazu, weiter passende Angebote zu entwickeln, die von der Gesellschaft benötig werden. Kreative und innovative Lösungen werden von den Kassen stets unterstützt werden.

Eines dieser Themen kann z.B. die betriebliche Vorsorge sein. Hier wird von den Vertretern der Unternehmen ein systematisches Angebot der Kurorte und Heilbäder gefordert, das in eine nachhaltige Strategie der Firmen eingebettet sein muss. Holetschek sagte für die Kurorte dieses Einbringen von Leistungen gerne zu und betonte, dass es nicht an der Kommunikation der eigenen Leistungen mangeln soll.

Allein die Sorge aus dem Publikum, den anwesenden Bürgermeistern und Kurdirektoren, dass sich v.a. sozial schwächere Bürger die Kur nicht mehr leisten können, ließ sich bis zum Schluss von Seiten der Kassen nicht ganz ausräumen. Auch dass kaum 5 Euro pro Kassenmitglied in die Prävention investiert werden, mussten die Kassenvertreter unwidersprochen lassen.

So bot am Ende der Diskussion Klaus Holetschek den Kassen wie auch dem Spitzenverband gemeinsame Gespräche über neue Leistungen an. Er betonte aber nochmals, dass die Kurorte und Heilbäder eigentlich bereits Lösungen für die demografischen Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft über die medizinisch hochwertigen Leistungen anbieten würden – die Kassen müssten nur zugreifen.

In diesem Zusammenhang unterstrich Klaus Holetschek auch die Sicherstellung und im Besonderen die Wichtigkeit von Qualitätsstandards und medizinischer Expertise in Kurorten. Denn nur die Kurorte als kompetente Gesundheitszentren mit der qualifizierten Betreuung durch einen Kurarzt vor Ort, können die medizinische Effizienz und Nachhaltigkeit von Präventionsmaßnahmen sicher-stellen. Zudem sichern die Kurorte und Heilbäder die medizinische Versorgung im ländlichen Raum – sie sind Leuchttürme dort, wo viele andere Infrastruktureinrichtungen fehlen und bieten dabei attraktive Arbeitsplätze in einem wachsenden Gesundheitsmarkt abseits städtischer Zentren.
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