100 angehende Notärzte proben am 26. März auf dem Übungsgelände der Polizei in Berlin-Ruhleben den Ernstfall. In einem realistisch dargestellten Szenario eines Großschadenereignisses mit vielen Verletzten müssen die Teilnehmer vom Hauptstadt-Notarztkurs zeigen, was sie in den vorangegangenen Tagen gelernt haben.
Wenn alles zusammengebrochen ist und keine ausreichende Infrastruktur zur Versorgung von Verletzten vorhanden ist, so wie es zum Beispiel nach einer Naturkatastrophe der Fall ist, gelten andere Regeln. Vor einer medizinischen Versorgung müssen Verletzte gesichtet und möglichst schnell in verschiedene Kategorien eingeteilt werden um die vorhandenen Ressourcen möglichst effektiv zu nutzen.
Einsatzkräfte von ASB, DRK, THW und einer Betriebsfeuerwehr sorgen zusammen mit rund 50 Mimen für ein möglichst realistisches Szenario. Nun müssen die angehenden Notärzte ihr erworbenes theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen und bekommen einen Eindruck vom Ernstfall und den damit einhergehenden physischen und psychischen Belastungen.
"Auch wenn es einen großen organisatorischen und finanziellen Aufwand bedeutet, eine solche Großübung durchzuführen, machen wir das immer wieder gerne.", sagt Daniela Kanz, Geschäftsführerin von NAW Berlin, das gehöre einfach dazu, wenn man ernsthaft Qualität und Praxisbezug in seiner Ausbildung anbieten wolle. Diese Großübung ist gleichzeitig der Abschluss der 80-stündigen Fortbildung Hauptstadt-Notarztkurs, der von der Landesärztekammer Berlin als Weiterbildung zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin anerkannt und mit 64 CME-Fortbildungspunkten zertifiziert ist. Der Hauptstadt-Notarztkurs stellt eine entscheidende Grundlage für die spätere eigenverantwortliche Tätigkeit im Notfalldienst dar. Um als Notarzt unterwegs sein zu dürfen müssen allerdings noch weitere Kenntnisse erworben und nachgewiesen werden.
Mehr Informationen : http://www.naw-berlin.de