heute wurde der Kongress mit 130 Wissenschaftlern aus ca. 30 Ländern eröffnet. Diese treten in einen internationalen Diskurs über ein Konzept der Identität ein. Ein Konzept, das für die zukünftige Gestaltung unseres Zusammenlebens zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Was verstehen wir unter "Identität"?
Identität ist die Gesamtpersönlichkeit eines Menschen in seiner Einzigartigkeit, mit biologisch-körperlicher,psychisch-geistiger, sozialer, gesellschaftlicher, ethischer und normativer Art.
Darüber hinaus meint Identität auch das Gemeinsame das von mehreren Menschen geteilt wird.
Es gibt die Identität des Einzelnen, die von Gruppen und die Identität von Gesellschften als das Gesamt der vielfältig miteinander kommunizierenden Gruppen.
Uns als Psychotherapeuten interessiert nicht nur die Psychodynamik des Einzelnen, sondern auch die Dynamik der Gruppen in denen der Einzelne lebt. Diese sind nicht voneinander zu trennen und bedingen sich wechselseitig.
Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf die unbewussten Prozesse, sowohl beim einzelnen Menschen als auch von Gruppen und Gesellschaften.
Es gibt, wie wir wissen gelungene aber auch pathologische Identitätsentwicklungen.
Pathologische Identitätsentwicklung kann charakterisiert sein durch Entfremdung von sich selbst und anderen Menschen, der Natur, der eigenen Geschichte, von der Ethik und kann damit zu Vereinsamung,Ohnmachtsgefühlen, Verlust der Sinnhaftigkeit und Resignation, zu innerer Leere und narzisstischer Selbstbezogenheit führen.
Depression ist auf dem Weg die Volkskrankheit Nummer Eins zu werden. Bereits heute erkranken 20 Prozent der Bevölkerung einmal im Leben an einer behandlungsbedürftigen Depression.
Wenn Identität gelingt, das gilt sowohl für den Einzelnen als auch für Gruppen, dann ist Kontaktfähigkeit, Empathiefähigkeit, Standpunkt beziehen, flexibler Austausch zwischen den Einzelnen und Gruppen, den Gruppen untereinander, Konfliktfähigkeit und die Fähigkeit zur Auseinandersetzung möglich.
Auf dem Kongress geht es um das Zwischenmenschliche der Identität. Was Identität und Menschsein ausmacht, wie Identität sich entwickelt undmit welchen Gefährdungen wir es zu tun haben in einer Welt rasanter Veränderungen die an jeden Menschen und an alle Klein- und Großgruppen hohe Anforderungen stellt.
Mit tiefgreifenden Veränderungen sind Ängste verbunden die durch Gewalt Spaltungen, Arretierungen, Selektion und Ausschuss, Isolation und Krankheit abgewehrt werden.
Wir sind aufgerufen, mit unseren Möglichkeiten auf diese komplexen Prozesse einzuwirken und die Bürger zu informieren über das, was der Mensch für seine Identitätsentwicklung braucht. Denn wir haben dazu viel zu sagen.
Daher schließt unser Kongress am Freitag, 25. März 2011 um 15 Uhr mit einem Panel zum Thema: "Identität und Solidarität", auf dem das Kongress-Thema abschliessend diskutiert und Perspektiven für eine zukunftsfähige Gesellschfat aufgezeigt werden.
Das Programm finden Sie unter
www.wadp-congress.de
Kongresstelefon täglich 9 - 19 Uhr
Tel: 089-51605591