fit und munter - Tipps für rückenfreundlichen Frühjahrsputz

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Tipps für rückenfreundlichen Frühjahrsputz

Mit einfachen Maßnahmen und richtiger Haltung Kreuzschmerzen vorbeugen
Sobald die Sonne wieder heller durch die Fenster scheint, zeigen sich deutliche Spuren, die der Winter hinterlassen hat. Verschmutzte Fensterscheiben und Staubablagerungen, wohin das Auge reicht. Da gutes Wetter naht, greifen viele Menschen zu Staubsauger, Wisch-Mob und Co. „Damit der ausgiebige Hausputz nicht nur dem Haus, sondern auch dem Rücken gut tut, gilt es einige Regeln zu beachten“, rät Dr. Reinhard Schneiderhan, Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga und Orthopäde aus München. „Denn viele Putzhaltungen und Bewegungsabläufe erweisen sich bei falscher Ausführung als reines Gift für den Rücken.“ Daher empfiehlt es sich, bewusst darauf zu achten, das Kreuz zu schonen.

Erster Schritt: Wahl der Putzgeräte

Nicht nur während der Putzaktion, sondern bereits im Vorfeld gilt es an grundlegende Dinge zu denken – die Auswahl der richtigen Reinigungsutensilien. „Dabei spielt bereits die Größe des Putzeimers eine entscheidende Rolle, denn je größer das Gewicht ausfällt, desto schädlicher gestaltet sich beim Tragen die Belastung für die Lendenwirbelsäule“, warnt Dr. Schneiderhan. „Große Eimer sollten daher nur bis zur Hälfte gefüllt werden“. Auch beim Kauf von Geräten wie Wisch-Mob oder Besen ist es ratsam, auf die Länge des Stiels zu achten. Ausziehbare Teleskopstiele lassen sich individuell der Körpergröße anpassen. Sie sorgen für eine aufrechte Körperhaltung und verhindern somit eine nachteilige Krümmung des Rückens. Dadurch schonen sie das Kreuz. Verstellbare Griffe eignen sich nicht nur bei der Säuberung des Bodens, sondern auch beim Fensterputzen. Problemlos lassen sich auf diese Weise auch schwer zugängliche Ecken erreichen, ohne die Wirbelsäule belastenden Verrenkungen auszusetzen. Daneben erlauben beim Staubsaugen bewegliche und verlängerbare Schläuche ergonomische Bewegungsabläufe und vermeiden zusätzlich das Hochtragen beim Reinigen von Treppenstufen. Höhenverstellbare Bügelbretter verhelfen darüber hinaus zu aufrechtem Stehen, das die Bandscheiben entlastet.

Zweiter Schritt: Haltung und Bewegungsabläufe

Gleich zu Beginn eine grundlegende Regel: idealerweise immer nur bis zur Augenhöhe arbeiten. Zum Beispiel empfiehlt es sich daher, die nicht vermeidbaren Arbeiten über Kopf immer wieder durch längere Pausen zu unterbrechen. Schnell führen derartige Bewegungen ansonsten zu Verspannungen der Schultermuskulatur. „Auf keinen Fall sollte der Kopf stark nach hinten überstreckt werden, um die sensible Halswirbelsäule zu schonen“, erklärt Dr. Schneiderhan. Beim Bügeln erleichtert ein auf Beckenhöhe eingestelltes Brett die Arbeit. Auch bietet sich währenddessen an, beide Füße abwechselnd auf einen kleinen Hocker zu stellen, da sich dabei das Becken und die Wirbelsäule automatisch aufrichten. Generell gilt, egal ob beim Staubwischen oder Anheben von schweren Gegenständen: Bücken vermeiden und besser in die Knie gehen.

Weitere Tipps für eine gesunde Wirbelsäule und zu modernen Therapien gibt Dr. Reinhard Schneiderhan in seinem Buch „Schmerzfrei daheim und im Büro“.
Dr. med. Reinhard Schneiderhan

„Schmerzfrei daheim & im Büro“
1. Auflage 2010, Klaus Oberbeil Verlag
128 Seiten, durchgehend vierfarbig, € 9,90
ISBN: 978-3-9813597-0-1
Weitere Informationen unter www.orthopaede.com
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