fit und munter - Sollen Seelisch Kranke zu Patienten 3. Klasse gemacht werden?

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Sollen Seelisch Kranke zu Patienten 3. Klasse gemacht werden?

Seelische Erkrankungen nehmen zu. Die Behandlung wird seitens der Politik und der ärztlichen Selbstverwaltung erschwert, weil mehr billige Medikamente verordnet werden sollen. Die Patienten müssen darunter leiden. Dagegen wehrt sich ein neu gegründeter Verein!
Seien es Kinder oder Erwachsene, immer mehr Bundesbürger leiden unter krankhaften Depressionen, Angstzuständen oder Persönlichkeitsstörungen. Ihre häufig über Jahre nicht erkannte seelische Krankheit drängt diese Menschen oft erst an den äußersten Rand der Gesellschaft bis sie sich die notwendige Hilfe durch Fachärzte holen können. Bis dahin ist die Krankheit so weit fortgeschritten, dass die Ärzte häufig eine chronische Störung feststellen müssen, die nur noch medikamentös einzudämmen ist. Moderne Psychopharmaka sind äußerst hilfreich, um den Menschen die Chance zu geben, ohne akute Psychosen oder lähmende Angst ihren Alltag wieder bewältigen zu können und dann durch Stützung der Medikamente auch eine längere Psychotherapiephase durchzustehen. Diese Maßnahmen lassen sie dann nach und nach endlich ein gesünderes Leben führen.
Gerade diese vom Leben ohnehin benachteiligten Menschen sind aktuell bedroht, durch die Gesundheitsreform zu Patienten 3. Klasse zu werden. Denn ihre Fachärzte, die allein beurteilen können, was ihrem Patienten gut tut, haben keine echte Therapiefreiheit mehr. Und das, obwohl die Behandlungsfreiheit unabhängig vom Einkommen doch bislang ein unantastbares Gut unseres international vielfach beneideten solidarischen Gesundheitssystems war.

Vor diesem Hintergrund gründete sich das „Rheinische Kompetenznetz für seelische Gesundheit e.V.“

Hierzu erläutert der 1. Vorsitzende:
„Die Politik schränkt die Therapiefreiheit der „Seelenärzte“ immer weiter ein und bedroht neben den Patienten nun auch unsere wirtschaftliche Existenz. Bereits am Ende der ärztlichen Einkommensskala angelangt, können unsere Praxen dem wachsenden Andrang seelisch Erkrankter nicht mehr angemessen begegnen, weil wir nicht genügend Personal einstellen können. Ständig sind wir von Regressen bedroht, wenn wir notwendige Medikamente verordnen, die zwar wirksam und hilfreich sind, aber keinen entsprechenden Zulassungsstatus haben. Nun schüchtert man uns auch noch durch Strafzahlungen ein, wenn wir nicht bereit sind, gegen unseren abgelegten Eid zu handeln. Wir sollen in größerem Maße preisgünstige Arzneimittel verschreiben, auch wenn diese Therapie nicht den internationalen Standards und den mit höchstem wissenschaftlichem Anspruch erarbeiteten Leitlinien entspricht."

Für den Vorstand


Dr. med. Mike Dahm
1. Vorsitzender


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