Nach einem Bericht, den die internationale Managementberatung Boston Consulting Group (BCG) am vergangenen Mittwoch vorlegte, wird China bereits 2013 Japan als zweitgrößter Tourismus- und Reisemarkt-Markt ablösen.
Vincent Lui, ein in Hongkong ansässige Partner der BCG und einer der wichtigsten Autoren des Berichts merkte in diesem Zusammenhang an, dass vor nicht allzu langer Zeit die meisten asiatischen Touristen die in wohlhabendere Regionen gereist sind, aus Japan oder Südkorea kamen.
Lui geht davon aus, dass der Markt in China für nationale und internationale Reisen jährlich um 14 Prozent wachsen wird. Im Jahr 2020 würde der chinesische Tourismus dann einen Umsatz von 839 Milliarden US-Dollar erreichen.
In den nächsten 10 Jahren, so die Prognose der BCG, werden durchschnittlich rund 25 Millionen Chinesen pro Jahr zum ersten mal verreisen. Dies entspricht täglich rund 70.000 Chinesen, die national oder international verreisen.
Nach Angaben der National Tourism Administration in China, haben die durch den chinesischen Tourismus erzielten Einnahmen bereis 2010 über 235 Milliarden US-Dollar betragen.
Der Bericht der BCG zeigt ebenfalls auf, dass chinesische Touristen auch erheblich dazu beitragen, den Tourismus in den Zielländern anzukurbeln. Auch wenn internationale Reisen von Chinesen ein noch junger Markt ist, darf die Entwicklung nicht aus den Augen verloren werden. Voraussichtlich 17 Prozent wird das jährliche Wachstum betragen, was durch steigende Einkommen begründet wird.
Bis 2020 werden 25 Prozent der Auslandreisen nach Japan und Südkorea führen. Mehr als die Hälfte der Chinesen wird jedoch nach Europa reisen. Genau hier aber liegen auch die Probleme, so Youchi Kuo, Projektleiter bei BCG China Center for Consumer Insights. Nur eine Handvoll Unternehmen wie Reisebüros, Hotels und Fluggesellschaften verstehen es, auf die Bedürfnisse der chinesische Reisende einzugehen. 95 Prozent der Unternehmen sind nicht oder nur mangelhaft auf chinesische Touristen eingerichtet.
Bislang sind meist nur chinesische Unternehmen wie die Kaiyuan Information & Business GmbH ganz auf chinesische Touristen eingerichtet. Die Kaiyuan Information & Business GmbH ist eines der führenden Unternehmen in Deutschland für Reisen aus und nach China. 2002 gegründet werden über die chinesischsprachige Internetseite http://www.kaiyuan.de (http://www.kaiyuan.de) gezielt chinesische Touristen angesprochen. Über die deutschsprachige Internetseite http://www.tochina.de (http://www.tochina.de) hingegen Kunden, die hauptsächlich aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen.
Touristen aus China haben die meisten Probleme mit der Sprache und der Schrift. Nur sehr selten bieten Fluggesellschaften oder Hotels auch auf Chinesisch. Hinzu kommen andere Ess- und Trinkgewohnheiten, denen ebenfalls nur sehr wenige Hotels gerecht werden.
Touristen aus Europa die nach China reisen, haben trotz der Sprache wesentlich weniger Probleme, so Hongtu Zhou, Geschäftsführer der Kaiyuan Information & Business GmbH. Gerade die internationalen Hotels, die es in nahezu jeder Stadt in China gibt, haben immer auch einen englischsprachigen Service. Vereinzelt gibt es sogar einen deutschsprachigen Service. Auch auf eventuelle Notfälle ist man in China besser als in Europa eingereicht. Notrufe können in China schon heute in englischer Sprache getätigt werden.