Luzern, 15. April 2011 - «Es zeigte sich, dass ein gemeinsames Handeln aller Stakeholder notwendig ist, um in den Bereichen Nachhaltigkeit und Talent Management entscheidende Fortschritte zu erzielen», fasst Martin Barth, General Manager des World Tourism Forum Lucerne, zusammen. Der Anlass lockte 230 Manager aus 30 Nationen nach Luzern und übertraf damit bezüglich der Anzahl und der Bedeutung der Teilnehmenden die erste Veranstaltung in 2009 deutlich. Das dreitägige Forum bot einen umfassenden Überblick über Trends und Entwicklungen im Tourismus.
Nachhaltigkeitsstudie zeigt Handlungsbedarf
Eine für das Forum in Auftrag gegebene Studie der Hochschule Luzern bestätigte: Nachhaltigkeit ist für die Kunden kein zentrales Kriterium bei der Buchung ihrer Ferien. Dennoch ist sie für 22 Prozent der weltweit befragten Reisenden unter den ersten drei massgebenden Entscheidungskriterien. Als Schlussfolgerung lässt sich daraus für die Tourismusindustrie ableiten: Kosten für die Nachhaltigkeit müssen entweder bereits im Kaufpreis eingerechnet sein, oder die Kunden müssen noch mehr auf die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht werden.
Talent Management als zentrale Herausforderung der Zukunft
Prof. Tim Jackson, Mitglied der Britischen Kommission für Nachhaltigkeit und Berater der Regierung, proklamierte in der Eröffnungsrede, dass Wachstum nicht das einzige Ziel der heutigen Wirtschaftspolitik sein kann. Dennoch ist Wachstum unumgänglich, war man sich in Luzern einig. «Das Aufspüren, Halten und Fördern von Nachwuchskräften wird vor allem in den kommenden geburtenschwächeren Jahren zu einem strategischen Thema», ist Bernhard Zen-Ruffinen, President EMEA Korn/Ferry International - einem der Talent Management Partner des Forums - überzeugt. «Jede Firma braucht daher heute eine "Talent Agenda"».
Kooperation und Innovation als wesentliche Treiber künftiger Geschäftsmodelle
Die Teilnehmenden der zum Abschluss des World Tourism Forums durchgeführten Future Workshops waren sich einig, dass nur ein gemeinsames Vorgehen im Bereich Nachhaltigkeit die Tourismusbranche wirklich fundamental weiterbringt. Angesichts der Ressourcenknappheit und der gesellschaftlichen Verantwortung sei dies absolut zwingend. Mit vereinten Kräften und mit Anreizen aus der Politik sollten Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit gezielt gefördert werden. Die Kunden müssen aufgeklärt und erzogen werden, so dass nachhaltige Produkte in zehn Jahren eine Selbstverständlichkeit sind.
Tourism Forum Lucerne als Think Tank der Tourismusbranche
Eine Umfrage unter den anwesenden Führungskräften zeigte, dass ein Treffen der obersten Tourismusverantwortlichen zusammen mit jungen Nachwuchstalenten ein klares Bedürfnis darstellt. Die Herausforderungen, denen sich der Tourismus in den nächsten Jahren stellen muss, sind so vielschichtig, dass sie nur gemeinsam angegangen werden können. «Das World Tourism Forum Lucerne soll dabei zu einem Think Tank der Branche werden», erklärt Managing Director Martin Barth.