fit und munter - Dschingis Khan - auf den Spuren eines Phänomens

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Dschingis Khan - auf den Spuren eines Phänomens

Nicht nur Gewalt und Eroberung gehörten zu seinem Metier, auch als Liebhaber scheint er Beachtliches geleistet zu haben Dschingis Khan führte das mongolische Reich um die Zeit des 13. Jahrhunderts zu ungeahnter Stärke und Größe. Er einte das mongolische Volk und eroberte fremde Völker. Und heraus kam das größte Imperium, das die Welt je gesehen hat.

Viele Geschichten ranken sich seitdem um den mächtigsten Herrscher der Vergangenheit. Und seine Taten reichen bis in die heutige Zeit. Wie eine Reihe von Forschern im American Journal of Human Genetics berichten, dürfte Dschingis Khan heute ca. 16 Millionen Nachfahren im asiatischen Raum haben. Doch wie kommen sie zu diesem verblüffendem Ergebnis?
Über einen Zeitraum von 10 Jahren untersuchten sie die das genetische Material von rund 40 in und um die Mongolei lebenden Volksstämmen, nach einem ähnlichen Verfahren wie es heute bei dem DNA Vaterschaftstest eingesetzt wird. Im Visier stand dabei das Y-Chromosom. Dieses Chromosom macht einen Menschen zum Mann und wird folglich auch nur vom Vater zum Sohn vererbt. Und da es relativ wenigen genetischen Veränderungen, sog. Mutationen unterworfen ist, verändert es sich im Laufe der Zeit kaum. Deswegen ist es besonders gut dazu geeignet Abstammungslinien über Generationen hinweg zu bestimmen.
Das Y-Chromosom der Mongolen hat nun eine spezielle Besonderheit. Und diese lässt sich dazu nutzen, sie von Chromosomen anderer Völker zu unterscheiden. Das besondere Chromosom wurde in den Genen von 16 Volksstämmen gefunden, die über Asien verteilt sind. Ca. 8% der männlichen Bevölkerung zwischen dem Pazifik und dem kaspischen Meer haben diese genetische Besonderheit. Wobei der Ausgangspunkt dieser genetischen Ausprägung ungefähr auf die Lebzeiten unseres
mongolischen Herrschers datiert wurde. Somit können sich ca. 16 Millionen Menschen als Abkömmlinge des größten Herrschers der Welt betrachten.
Doch ganz so weit wollen die Forscher denn doch nicht gehen. Denn sie sagen nicht, dass Dschingis Khan der Urheber sein muss. Vielmehr geht es auch um seine Verwandten, die mit dazu beitrugen die Gene derart zu verbreiten. Aber es folgt noch eine viel allgemeinere Erkenntnis: nicht nur die Natur mit ihren zufälligen genetischen Mutationen sorgt für Veränderungen im Erbgut des Menschen, sondern auch der Mensch selbst. Denn durch sein Sozialverhalten - wie hier die Vormachtstellung des mongolischen Reiches mit ihren Herrschern - beeinflusst er die Weitergabe von genetischem Material erheblich.
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