fit und munter - Leben nach Magenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs: Onkologische Rehakliniken kö

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Leben nach Magenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs: Onkologische Rehakliniken kö

Triberg, Mai 2011 – Nach einer Magenentfernung oder Bauchspeicheldrüsenentfernung leiden Betroffene häufig unter erheblichen Störungen der Verdauungsfunktion. Gezielte Maßnahmen können helfen, Ernährungsstörungen, Dumping Syndrom oder Reflux Symptome zu lindern. „Bei Magenkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs ist besonders die Anpassung an die veränderte Ernährungslage wichtig“, sagt Dr. med. Hans Joachim Schlayer, Oberarzt an der Asklepios Klinik Triberg, einer onkologischen Rehaklinik im Schwarzwald. Acht kleine Mahlzeiten am Tag und Verdauungsenzyme können kolikartige Schmerzen nach dem Essen reduzieren. Ruhepausen nach den Mahlzeiten, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die strikte Einhaltung eines Essens- und Trink-Stundenplans sind beispielsweise Gegenmaßnahmen bei abnormer Müdigkeit nach Mahlzeiten. Fachkliniken gehen gezielt auf die Situation der Patienten ein und bieten neben der Therapie körperlicher Beschwerden auch Hilfestellung bei psychischen oder sozialen Problemen.
Ernährungsstörungen
Anzeichen einer Ernährungsstörung sind Völlegefühl nach wenigen Bissen, kolikartige Schmerzen nach dem Essen, Blähungen und Gewichtsabnahme. Diese treten sehr häufig auf. Viele kleine Mahlzeiten, z. B. acht pro Tag, intensives Kauen und zusätzlich eingenommene Verdauungsenzyme lindern diese Beschwerden. „Je nach Patient unterstützen wir den Verdauungsprozess des Patienten auch mit Kalzium, Probiotika oder Vitamin B12 und Spurenelementen wie Eisen oder Folsäure. Vor allem Kalzium, ist wichtig, da eines der Verdauungsenzyme, die Lipase, Kalzium als Cofaktor benötigt“, so Oberarzt Schlayer.

Dumping Syndrom
Eine weitere Folge einer teilweisen oder totalen Entfernung von Magen oder Bauchspeicheldrüse ist das Dumping Syndrom. Dieses Syndrom äußert sich durch eine abnorme Müdigkeit nach den Mahlzeiten, die manchmal von Schwächeattacken, Schwindel und starkem Schwitzen oder gar Kollaps begleitet wird. Beim sogenannten Frühdumping treten die Schwächesymptome bereits 15-30 Minuten nach den Mahlzeiten auf. Ruhepausen nach dem Essen, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die strikte Einhaltung eines Essens- und Trink-Stundenplans lindern die Symptome. „Gegen das sogenannte Spätdumping, das erst 2 Stunden nach den Mahlzeiten auftritt, hilft der vorsichtige Umgang mit Süßem und anderen sehr kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln“, erläutert Schlayer. Denn diese verursachen eine starke Insulinausschüttung. Das Insulin wirkt länger, als Traubenzucker aus dem Darm nachgeliefert wird, und es kommt zur Unterzuckerung. Die Symptome bestehen in Schwindel, starkem Schwitzen, Kollaps-Gefühl und sogar Bewusstlosigkeit.

Reflux-Symptom
Durch die veränderte Anatomie kommt es manchmal zum Zurückfließen von Gallesäuren in die Speiseröhre. Die Folgen sind Schmerzen hinter dem Brustbein oder im Oberbauch, bitterer Geschmack im Mund sowie nächtlicher und morgendlicher Reizhusten. Diese Symptome treten vor allem im Liegen auf. Schafft eine Erhöhung des Oberkörpers keine Abhilfe, kommen magensäurehemmende Tabletten zum Einsatz. Andere Medikamente legen sich schützend auf die Speiseröhrenoberfläche und verhindern einen Angriff durch die Gallesäuren. „Patienten können Gallesäuren allerdings auch direkt und ohne Medikamente binden“, so Schlayer. Haferflocken enthalten beispielsweise Beta Glukane und geriebener Apfel Pektine. Diese Substanzen binden Gallesäuren und machen diese dabei weniger aggressiv. Mixt man Haferflocken mit geriebenem Apfel und etwas Naturjoghurt, ergibt das nicht nur eine verträgliche Mahlzeit. Es beruhigt zudem den Magen auf natürliche Weise.

Psychische Belastung
Mit der Diagnose „Magenkrebs“ oder „Bauchspeicheldrüsenkarzinom“ ist nicht nur eine bösartige Erkrankung, sondern auch der Verlust an Lebensqualität verbunden. Anstelle des Gefühls der Sättigung nach dem Essen treten ein Gefühl der „Völle“ oder gar Schmerzen. Das bedeutet eine zusätzliche erhebliche psychische Belastung. Entspannungsangebote, Einzelgespräche, themenorientierte Gesprächsgruppen sowie Kunst- und Ergotherapie helfen Krebspatienten, sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Krankheitsbewältigung auseinander zu setzen.

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