Sie heißt Joanna Tuczynska, ist Polin und gefragtes Wäsche-Modell, unter anderem für Triumph, Mey und LaPerla. Die 27-Jährige wird derzeit als neue Herzdame an der Seite von Lothar Matthäus gehandelt. Joanna ist 1,78 Meter groß, hat Oberweite 93 (D-Körbchen), eine Taille von 59 und eine Hüfte von 89. Ausgeprägte Wangenknochen, feurige Augen und ein sinnlicher Mund lassen den slawischen Typus erkennen. Kommt bekannt vor? Klar, so jemanden in Umarmlänge beim Ex-Nationalspieler stehen und gehen zu sehen hat nichts Überraschendes mehr. Seine derzeit offizielle Freundin Ariadne (geboren auf Zypern) und die Ex-Frauen Liliana (Ukraine) und Marijana (Serbien) könnten Schwestern der rassigen Polin sein. Alle kommen aus Osteuropa, alle sind erheblich jünger als der 50-Jährige, und alle sind ein paar Zentimeter größer. Zufall? Wohl kaum! Das meint zumindest Rolf Schmiel, Diplom-Psychologe aus Essen. Er hat für uns "Loddars" Balzverhalten analysiert und sein Beuteschema unter die Lupe genommen.
Erfahrungen bestimmen das Handeln
"Unsere partnerschaftliche Vorlieben beruhen - genauso wie unser Geschmack in anderen Bereichen - sowohl auf positiven frühkindlichen als auch auf aktuellen Erfahrungen", erklärt Schmiel. "Das, was uns gut getan hat, werden wir mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen." Lothar Matthäus sei in dieser Hinsicht ein Paradebeispiel: "Obwohl er regelmäßig tief enttäuscht wird, ändert er nicht sein Beuteschema. Aus der Sicht der Psychologie sind dafür zwei Faktoren verantwortlich: Zum einen die Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten und zum anderen unsere Souveränität in der zwischenmenschlichen Kommunikation."
Zum Thema Informationsverarbeitung sagt Schmiel: "Damit sich der Mensch in der komplexen Welt zurecht finden kann, bildet er in seinen Denkstrukturen Kategorien und Konzepte aus, die ihm helfen, neue Informationen besser zu verarbeiten und darauf basierend Entscheidungen zu treffen."
Überall osteuropäische Wäsche-Modelle
Bei Lothar Matthäus scheine für seine Partnerwahl die Kategorie "osteuropäisches Wäsche-Modell" eine vorrangige Stellung eingenommen zu haben. In seiner Informationsver-arbeitung werde die Aufmerksamkeit immer wieder auf diesen Typus gelenkt. "Wir alle kennen das: Sobald wir uns für ein neues Auto in einer bestimmten Farbe entschieden haben, entdecken wir diesen Wagen an jeder Kreuzung, obwohl er uns vorher nie aufgefallen ist", erläutert der Psychologe. Für die Wahrnehmung von Matthäus bedeute dies, dass er sich von osteuropäischen Wäsche-Modells regelrecht umzingelt fühlt und sich gar nicht anders entscheiden könne. "Der Paarforscher Professor Karl Grammer spricht in dem Zusammenhang von dem Gesetz der begrenzten Informationsverarbeitung: Wir sehen nur das, was wir sehen wollen", sagt Schmiel. "Anscheinend ist Matthäus besonders begrenzt, auf jeden Fall, was seine Wahrnehmung von Frauen angeht!"
Körbe vermeiden
Zur Souveränität der Kommunikation: "Viele Männer entscheiden sich auch deshalb immer wieder für den gleichen Frauentypen, weil sie in der Kommunikation mit vertrauten Persönlichkeitstypen einfach entspannter und selbstsicherer agieren." Diese Souveränität führe dazu, dass sie beim gleichen Beuteschema weniger häufig einen Korb kassieren und somit zwangsläufig immer wieder beim gleichen Frauentyp landen.
Seinen Verhaltensmustern zu entkommen, ist laut Schmiel übrigens nicht einfach. "Selbst wenn unser Loddar denken würde: "Ich will keine Lilianas mehr!' wären diese weiterhin in seinem Kopf als Entscheidungskategorie präsent. Oder versuchen Sie einmal nicht an einen rosa Elefanten zu denken!"