sup.- Gute Nachrichten für alle Babys: Positive Ergebnisse sprechen für eine Fortsetzung der Phase-III-Studie, deren Ziel es ist, das Hyperimmunglobulin (Cytotect) zur Regelbehandlung bei vorgeburtlicher CMV-Infektion zu etablieren. Das Design dieser Studie hat Prof. Herbert Kiss (Medizinische Universität Wien) anlässlich des Internationalen Kongresses zur Prävention konnataler Erkrankungen im Mai im Wiener Kongresszentrum Hofburg vorgestellt.
Zum Hintergrund: Der Cytomegalie-Virus (CMV) ist mit 0,2 bis 1 Prozent aller Geburten die häufigste angeborene Virusinfektion. Während Schwangere selbst wenig durch die Infektion zu befürchten haben, kann sie beim Fötus und Neugeborenen zu schweren Folgeschäden führen - einschließlich lebenslanger Behinderung. Bislang gibt es jedoch weder einen Impfstoff noch Medikamente, mit denen eine Ansteckung des Ungeborenen mit CMV verhindert werden kann. Das könnte sich mit der Zulassung des Anti-CMV-Hyperimmunglobulins ändern. Die Zwischenergebnisse der Studie, in welche bereits 7.000 Schwangere in renommierten Zentren in Deutschland, Belgien, Österreich und Ungarn eingeschlossen wurden, sind sehr vielversprechend.
Ein Vergleich der Behandlungsgruppe mit der Kontrollgruppe zeigt deutliche Hinweise auf die Wirksamkeit von Cytotect. Die Gabe von Hyperimmunglobulin-Infusionen bei mit CMV infizierten Schwangeren scheint vor der Übertragung des Virus auf das ungeborene Kind zu schützen. Wichtig ist allerdings, dass eine CMV-Infektion rechtzeitig erkannt wird. Deshalb sollte am Anfang einer Schwangerschaft per Bluttest (Kosten ca. 13 Euro) der CMV-Immunstatus bestimmt werden. Wird dabei eine CMV-Primärinfektion festgestellt, können Ärzte auch heute schon im so genannten Off-Label-Verfahren das Hyperimmunglobulin verordnen. Bei einem negativen CMV-Immunstatus sollte der Test ca. alle sechs Wochen wiederholt werden, damit eine mögliche Infektion frühzeitig entdeckt wird. Dies ist insbesondere bei häufigem Kontakt mit Kleinkindern ratsam, da sie oft mit CMV infiziert sind und das Virus z. B. über Speichel oder Urin übertragen werden kann. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es unter www.icon-cmv.de.