Botulinumtoxin (BTX) kann im Bereich der Achseln zur Abschwächung der Schweisssekretion eingesetzt werden. Der Effekt beruht auf einer Hemmung der Nervenübertragung an die Schweissdrüsen und hält je nach Schweregrad der Schweisssekretion zwischen drei und neuen Monaten.
Da der Diffusionseffekt des BTX aber nur sehr klein ist, braucht es mehrere Injektionen, will man die ganze Achselhöhle therapieren, was mitunter als unangenehm empfunden werden kann. Normalerweise wird man eine Salbe mit einen Lokalanästhetikum (Lidocain) auftragen. Die Einwirkzeit der Salbe beträgt ca. 20 Minuten. In einer türkischen Studie hat man nun das Natriumchlorid als Lösungsmittel durch Lidocain ersetzt um festzustellen, ob der gewünschte schmerzlindernde Effekt nicht auch auf diese, deutlich zeitsparendere, Methode erreicht werden könnte.
In einer doppelblind randomisierten Studie mit acht Patienten untersuchte Dr. Gülec von der Fakultät für Medizin an der Baskent Universität in Ankara, denen in die eine Achselhöhle normal aufgelöstes BTX gespritzt wurde und in die andere Achselhöhle BTX in einer 2 prozentigen Lidocainlösung.
Bei der nachher durchgeführten Patientenbefragung gaben alle an, auf der Seite, in der das BTX in Lidocain aufgelöst wurde, deutlich weniger Schmerzen verspürt zu haben, als auf der Gegenseite, die konventionell mit Natriumchlorid behandelt worden war. Da der Effekt auf die Schweissdrüsen sowohl auf der Natriumchlorid- als auch auf der Lidocainseite identlich war, kommt die Studie zum Schluss, dass bei der Behandlung der Hyperhidrose im Achselbereich Lidocain anstelle von Natriumchlorid als Lösungsmittel eingesetzt werden sollte.
Ein Problem der Studie ist die äusserst geringe Patientenzahl. Die Resultate sollen aber in einer Folgestudie mit einem grösseren Kollektiv validiert werden.