Fahrrad fahren hält fit, schont die Umwelt und erhöht die
individuelle Mobilität. Auch immer mehr ältere Verkehrsteilnehmer
entdecken das gesundheitsfördernde Fortbewegungsmittel für sich.
Untersuchungen zeigen, dass Senioren das Fahrrad genauso häufig
nutzen wie den Pkw. Körperliche Beweglichkeit und motorische
Fertigkeiten sind hier gefragt. Beides verändert sich aber naturgemäß
im Alter. Ältere Menschen ermüden schneller und erholen sich nach
anstrengenden Tätigkeiten langsamer. Außerdem haben ältere Radfahrer
bei einem Unfall ein höheres Verletzungsrisiko.
Die Zahl der verunglückten Radfahrer im Alter von 65 Jahren und
älter hat sich in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdoppelt. Im
Jahr 2009 waren es über 12.000. Dagegen verunglückten knapp 7.000
Senioren als Fußgänger - nur halb so viele wie 1980. Bei zunehmender
Alterung der Bevölkerung und mit der Zunahme an elektrisch
unterstützten Fahrrädern wird dieser negative Trend voraussichtlich
weiter anhalten, befürchtet der Deutsche Verkehrssicherheitsrat
(DVR).
Dabei können die Unfallrisiken durch eigenes Verhalten und ein
sicheres Fahrrad deutlich verringert werden.
Auswahl des passenden Fahrrades
An erster Stelle für eine sichere Fahrt steht die Wahl des
richtigen Fahrrades. Es muss zuverlässig und in technisch
einwandfreiem Zustand sein. Hydraulisch betätigte Felgenbremsen zum
Beispiel kommen mit einem Minimum an Wartung aus. Einen tiefen
Durchstieg benötigen Frauen und Männer, die nicht mehr ganz so
beweglich sind. Wichtig ist, dass der Rahmen zur Körpergröße passt.
Ein etwas höherer Lenker führt zu einer aufrechten Sitzhaltung und
somit zur besseren Wahrnehmung des Verkehrsgeschehens. Ein neues Rad
sollte unbedingt Probe gesessen und Probe gefahren werden. Der
Fachhandel berät gerne und kompetent bei der Wahl eines individuellen
Fahrrades.
Mit Helm und gut sichtbar unterwegs
Bei Stürzen oder Unfällen verhindert ein Fahrradhelm schwere
Kopfverletzungen oder mindert die Schwere der Verletzung. Der Helm
sollte immer getragen werden, egal, ob es nur die kurze Fahrt zum
Bäcker oder die längere Fahrradtour ist. Ganz wichtig: Der Helm muss
richtig passen. Er darf nicht im Nacken sitzen und die Stirn frei
lassen, sondern muss gerade auf dem Kopf sitzen.
Darüber hinaus sollten sich ältere Radler so sichtbar wie möglich
machen. Je eher ein Radfahrer wahrgenommen wird, desto besser kann
sich zum Beispiel der Autofahrer auf ihn einstellen. Leuchtende,
fluoreszierende Farben sind tagsüber zu empfehlen,
retroreflektierende Streifen leuchten nachts im Scheinwerferlicht.
Pedelecs bei Älteren beliebt
Pedelecs liegen nicht nur bei älteren Menschen im Trend. Sie
unterstützen den Radfahrer bis maximal 25 km/h elektrisch, gelten im
juristischen Sinne als Fahrrad und dürfen demnach auch auf Radwegen
gefahren werden. So komfortabel diese neue Art der Fortbewegung ist,
so zeigen doch erste Ergebnisse aus der Unfallforschung, dass vor
allem E-Bikes, eine noch schnellere Variante bis 45 km/h, eine
ernsthafte Gefahr für den Fahrer selbst, aber auch für andere
Verkehrsteilnehmer sein können. Für Autofahrer ist es schwieriger zu
erkennen, wie schnell ein Radler unterwegs ist. Ein Senior auf einem
Citybike kann jetzt dank Elektrounterstützung viel schneller
auftauchen als aus der Erfahrung gelernt. Riskante Situationen können
dadurch an Ausfahrten und Kreuzungen entstehen.
Der DVR empfiehlt älteren Radfahrerinnen und Radfahrern, mit
Pedelecs besonders besonnen zu fahren und lieber einmal mehr auf die
eigene Vorfahrt zu verzichten, um brenzlige Situationen zu vermeiden.
Für Autofahrer bedeutet die neue Art der Fortbewegung, ihre gewohnten
Wahrnehmungsmuster zu verändern und davon auszugehen, dass auch
ältere Radfahrer ungewohnt schnell unterwegs sein können.
Pressekontakt:
Dieser Dienst erscheint mit Unterstützung des Bundesministeriums für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
Abdruck honorarfrei, wir bitten um ein Belegexemplar.
Sven Rademacher
Referent Presse/Chefredakteur DVR-report
Referat Kommunikation
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)
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