300 Millionen Menschen leiden mittlerweile an Adipositas, einer Krankheit, die oft auf einen gestörten Fettstoffwechsel zurückzuführen ist. Die Ursache sehen Stoffwechselmediziner häufig in der sogenannten Leptinresistenz. So wie Diabetiker gegen Insulin resistent sind, so entwickeln adipöse Menschen im Gehirn eine Resistenz gegen Leptin. Dadurch bleibt das Sättigungsgefühl aus und betroffene Patienten sind mit entsprechenden Schwierigkeiten konfrontiert, ihre Diäten durchzuhalten. Durch übermäßige Kalorienzufuhr und den gestörten Fettstoffwechsel, nehmen an Adipositas-Erkrankte so stark zu, dass ihr BMI (Körpermasseindex) 30 kg/m² übersteigt.
Übergewicht muss nicht immer schädlich sein. Menschen mit identischem BMI können sehr unterschiedliche Körperfettprofile haben. Das demonstrierte Professor Andreas Fritsche bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin im Mai: Er erläuterte anhand von MRT-Bildern, wie Fett subkutan - also im Gewebe unter der Haut - oder viszeral - vor allen in den Muskeln und der Leber - ansetzen kann. Bei viszeraler Körperfettverteilung laufen die Patienten Gefahr, eine Insulinresistenz zu entwickeln.
Professor Fritsche appelliert an Betroffene, sich nicht allein auf die Anzahl der verlorenen Pfunde zu konzentrieren. Nicht die Menge macht"s, sondern die Frage, welches Fett verloren wird: "Das viszerale Körperfett kann insgesamt schon um ein Drittel reduziert werden, wenn der Patient nur fünf Kilo abnimmt." Damit sinken auch die Risiken, die mit den Begleiterkrankungen der Adipositas wie Diabetis oder Herz-, Kreislaufstörungen einhergehen.
Neben Diäten, mehr Bewegung und Medikamenten, können chirurgische Eingriffe Adipositas-Kranken helfen, ihr Gewicht zu reduzieren. Die Maßnahmen reichen von ambulanten Eingriffen, wie dem Einsetzen eines Magenballons, bis hin zu einem umfassenden chirurgischen Eingriff, dem Magenbypass.
Quellen: Internet-Newsletter der Deutschen-Ärzte Zeitung vom 3. Und 4. Mai 2011