Alkoholabhängigkeit ist eine chronische Krankheit, deren Behandlung professioneller Hilfe bedarf. Der erste Schritt zur Gesundung ist das Eingeständnis, alkoholkrank zu sein. Bis dahin ist es aber ein langer Weg, denn aus Scham werden die Probleme oft vertuscht und so kann niemandem geholfen werden.
Angehörige können Patienten unterstützen
Wenn der Alkoholkonsum bei Frauen zwölf und bei Männern 24 Gramm pro Tag übersteigt, spricht man von einer Alkoholgefährdung. Ein halber Liter Bier hat dabei 20 Gramm Alkohol, 0,2 Liter Wein 16 Gramm. Geheilt werden kann eine Alkoholabhängigkeit nicht, man kann lediglich für eine lebenslange Abstinenz sorgen.
Am Anfang steht der akute Entzug, der stationär aber auch ambulant durchgeführt werden kann. Begleitende medikamentöse Maßnahmen senken das Rückfallrisiko und die Entzugserscheinungen. Begleitet werden sollte eine Entziehungskur immer vom Hausarzt, von Beratungsstellen und auch von Angehörigen.
Neues Medikament gibt Hoffnung
Mit dem Wirkstoff Naltrexon ist das neue Medikament "Adepend" auf dem deutschen Markt. Es kann das Rückfallrisiko vermindern, das Verlangen nach Alkohol reduzieren und so die Abstinenz wirkungsvoll unterstützen.. Eingesetzt wird es nach einer erfolgten Entgiftung. Der Wirkmechanismus ist allerdings noch nicht gänzlich geklärt. Man geht aber davon aus, dass Naltrexon das positive Gefühl, das ein Alkoholkonsum vermittelt, unterdrückt. Da die Rückfallgefahr in den ersten drei Monaten bei ca. 50 Prozent liegt, konnte das Medikament vor allem in dieser Zeit erfolgreich eingesetzt werden. Die Zeit bis zu einem Rückfall dauert erheblich länger als beim Einsatz mit Placebos. Im Gegensatz zu anderen Medikamenten zeigt "Adepend" keine körperliche oder psychische Abhängigkeit. Mehr Informationen: www.desitin.de
An über 3.000 Patienten in 25 Studien wurde die Wirksamkeit von Naltrexon getestet. Dabei stellte man fest, dass es bei einer Behandlungsdauer von drei bis zwölf Monaten erheblich weniger Therapieabbrüche gab. Da die Dauer der Anwendung von Patient zu Patient verschieden ist, muss hier individuell darauf eingegangen werden. Eine dreimonatige Therapie wird aber empfohlen, eine Verlängerung ist bei Bedarf möglich.
Keiner ist mit dem Problem Alkohol alleine. Wer Hilfe braucht, kann sich an seinen Hausarzt, an die Gesundheitsämter und auch - auf Wunsch anonym - an eine von mehr als 1.300 psychosoziale Beratungs- oder Suchtberatungsstellen wenden. Gerade die Beratungsstellen können durch die Verbindung zu Therapieeinrichtungen und Spezialambulanzen schnell weiterhelfen.
Mehr Infos zum Thema "Gesundheit und Wellness" auf den Seiten der RatGeberZentrale im Internet www.ratgeberzentrale.de/gesundheit-und-wellness
Foto: djd/Desitin