(Rüsselsheim, 20. Mai 2011) Ein Unfall passiert schnell: Da übersieht ein Hotelgast eine kleine Wasserlache auf der obersten Stufe und stürzt die Treppe ins Foyer hinunter... "Hier besteht die Verpflichtung zur Ersten Hilfe", gibt Hotelsicherheitsberater Ulrich Jander zu bedenken. "Jedes Hotel muss genügend Ersthelfer bieten und beständig schulen." Dies sei in den Unfallverhütungsvorschriften festgeschrieben, erinnert der aus dem Fernsehen bekannte "Hotelchecker". Doch nun sind die Erste-Hilfe-Ausbildung und -Schulung in der Hotellerie in Gefahr.
"Immer mehr Hoteliers in die Situation, dass eine Ausbildung nicht mehr möglich ist. Bei den etablierte Rettungsdiensten wie DRK, MHD, Johanniter oder ASB gibt es mittlerweile erhebliche personelle Engpässe, da u.a. die Zivildienstleistenden fehlen", so der Chef des bekannten Rüsselsheimer Unternehmen GQH Gesellschaft für Qualitätssicherung im Hotel. Ein erheblicher Stamm an Rettungsausbildern sei weggebrochen und können die Hotel-Ersthelfer nicht mehr betreuen.
Doch die Hoteliers werden nicht aus der Verpflichtung, geschulte Ersthelfer auszubilden, genommen. "Sollten Sie in punkto Rettungsausbildung von den örtlichen Rettungsdienstorganisationen nur Absagen bekommen, informieren Sie Ihre zuständige Berufsgenossenschaft bzw. die Arbeitsschutzbehörde, damit man Ihnen bei einem eintretenden Schadensereignis nicht auf die Füße tritt", rät Jander.
Verpflichtung zur Ersten Hilfe besteht für Jedermann, auch für Hotelmitarbeiter. Die Zahl der Ersthelfer wird Revisionsbesuchen durch die Berufsgenossenschaft (BG) und durch das Amt für Arbeitsschutz abgefragt.