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Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Für eine breite Solidarität mit Demenzbetroffenen hat Gesundheitsministerin Barbara Steffens heute (25.05.2011) bei einem Gastvortrag an der Universität zu Köln geworben. "Demenz kann jede und jeden von uns treffen: Die Unterstützung für Demenzkranke und ihre Angehörigen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", betonte die Ministerin bei der 9. Kölner Ringvorlesung "Gesundheitsökonomie" zum Thema: "Geißel 'Demenz': Was gilt es zu tun?". des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie.
Eine Ausgrenzung von Menschen mit Demenz zu verhindern sei ebenso wichtig wie eine angemessene finanzielle Absicherung der Demenzkranken und ihrer Familien. "Die dazu erforderliche Pflegereform auf Bundesebene ist längst überfällig", sagte Steffens. Wertschätzung und Anerkennung trügen zudem dazu bei, Krankheit und Pflegebedürftigkeit zu enttabuisieren. Nordrhein-Westfalen habe eine besonders auf die Bedürfnisse demenzkranker Menschen zugeschnittene Infrastruktur aufgebaut. "Unsere Landesinitiative Demenz ist im Vergleich der Bundesländer einzigartig. Bei Beratung, Unterstützung und Entlastung pflegender Angehöriger liegen wir damit weit vorn", hob die Ministerin hervor.
Ziel der Landesregierung sei es, allen pflegebedürftigen Frauen und Männer ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. "Die Pflege stärker am Bedarf der Pflegebedürftigen auszurichten heißt aber auch, sie passgenauer zu gestalten - besonders mit Blick auf die unterschiedlichen Bedürfnisse beider Geschlechter. Frauen und Männer haben in vielerlei Hinsicht andere Anforderungen an Unterstützungsleistungen. Diesen Unterschieden müssen wir künftig stärker entsprechen als bisher", sagte die Ministerin Das gelte in ähnlicher Weise auch für Menschen aus anderen Kulturkreisen.
Pflegeangebote sollten so nah wie möglich am Lebensmittelpunkt der Menschen verfügbar sein, idealer Weise in "Pantoffelnähe". Ein Mix aus ambulanten Angeboten, Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege, im Quartier eingestreute Pflegewohnungen sowie auch stationäre Angebote müssten vor Ort vorhanden sein. "Es ist menschlich wie ökonomisch sinnvoll, wo immer es nur geht, den Verbleib in der eigenen Wohnung so lange wie möglich durch Unterstützungsangebote zu ermöglichen. Das muss nicht mehr Geld kosten. Oft reicht es, wenn sich das Bewusstsein ändert", erklärte Steffens. Für sie sei die Pflege der Zukunft "die Pflege im Quartier".
Hintergrund:
Nach Schätzungen über die Verbreitung von Demenzerkrankungen, die aktuell von einem Anteil Demenzerkrankter von bis 1,5 % der Bevölkerung ausgehen, leben in Nordrhein-Westfalen etwa 250.000 bis 300.000 Demenzerkrankte, bundesweit sollen es 1,2 Millionen sein. Experten rechnen damit, dass sich diese Zahl aufgrund der demographischen Entwicklung bis 2030 auf 1,8 Millionen erhöht.
Weitere Informationen zur Landesinitiative Demenz finden Sie im Internet unter www.demenz-service-nrw.de
Ministerium für Gesundheit,
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