"Jedes fünfte bis sechste Paar in Deutschland sucht jährlich medizinischen Rat, weil es mit dem Kinderwunsch nicht klappt" berichtet Stephan Wiese, Kinderwunsch - Experte und Buchautor. Wichtig sei jedoch Geduld. "Viele Frauen sind so darauf bedacht, immer zu verhüten, dass sie glauben, sie würden sofort schwanger, sobald sie mal nicht aufpassen." Es sei jedoch normal, wenn es bis zur Schwangerschaft ein paar Jahre dauere.
Zunehmend wichtiger wird allerdings die richtige Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen.
Bei einseitiger oder ungesunder Ernährung - etwa durch einen hohen Fast-Food-Anteil, viel Kantinenessen, Diäten oder Verdauungsstörungen, können sich Mangelerscheinungen ausbilden.
Die Versorgung an essentiellen Mikronährstoffen wie Folsäure, Jod, Eisen, Calcium und Magnesium ist bei Kinderwunsch aber entscheidend. Frauen, die sich Kinder wünschen, sollten sich daher besonders ausgewogen und vollwertig ernähren. Die Versorgung mit den Hauptnährstoffen Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett gestaltet sich normalerweise unproblematisch.
Der Bedarf bei Kinderwunsch an bestimmten Nährstoffen wie Folsäure, Jod und oftmals auch Eisen kann allerdings trotz gesunder Ernährung oft nicht gedeckt werden. Insbesondere diese Nährstoffe sollten dann ergänzend hinzugefügt werden, damit es zu keiner Unterversorgung kommt", rät Wiese. Folsäure, Jod und Eisen sind für die gesunde Entwicklung des Babys von großer Bedeutung. Folsäure wird zur Schließung des Neuralrohrs benötigt, beugt Fehlbildungen vor und sollte schon im Vorfeld der Schwangerschaft und zumindest im ersten Schwangerschaftsdrittel ergänzt werden. Jod spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung der Schilddrüsenhormone von Mutter und Kind. Eine ausreichende Eisen-Versorgung ist notwendig, um die gesteigerte Blutbildung zu gewährleisten.
Daneben sollte auch auf die Zufuhr von Magnesium und Calcium geachtet werden. Schwangere haben durch das Wachstum des Fetus und der Plazenta einen erhöhten Magnesiumbedarf. Calcium und auch Vitamin D sind für die Knochenmineralisierung wichtig.
Auch bei Männern ist eine zunehmende Unterversorgung mit Zink und Selen festzustellen.
Fast jeder 2. Mann weist einen Mangel auf. Dies wirkt sich ganz entscheidend auf die Samenqualität aus. Kein Wunder, denn in
40 % aller Fälle ist der Grund für ungewollte Kinderlosigkeit beim Mann zu suchen.
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