Hamburg, 03. Juni 2011: Im 18. Jahr in Folge verleiht GE Healthcare den Innovationspreis für die bildgebende radiologische Diagnostik im Rahmen des Deutschen Röntgenkongresses, der in diesem Jahr erstmalig in Hamburg stattfindet.
Die Gewinnerin des Coolidge Awards 2011 ist Frau Dr. med. Janine Hoffmann (31), Herzzentrum der Universität Leipzig.
Sie überzeugte die Jury, der vier anerkannte Professoren der Fachgebiete Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin angehören, mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit zum Thema: „Rechtsherzbeteiligung beim ST-Hebungsinfarkt. Risikostratifizierung durch Erhebung von Wandbewegung, Ödem und Delayed Enhancement in der cardialen Magnetresonanztomographie."
Prof. Dr. René Lorenz, Chefarzt Städtisches Klinikum Solingen, erläutert in seiner Laudatio die Entscheidung der Jury: „Die Studie von Frau Dr. Hoffmann zur Rechtsherzbeteiligung (RHB) beim ST-Hebungsinfarkt überzeugte durch ihr hohes Potential und die systematische Evaluation an einem sehr großen Patientenkollektiv. Es wurden 524 konsekutive Patienten mit ST-Hebungsinfarkt mittels Angioplastie behandelt, von diesen wurden 450 Patienten nach Infarktbeginn mittels Cardialer Magnetresonanztomographie (CMR) untersucht.
Die Rechtsherzbeteiligung beim ST-Hebungsinfarkt ist ein starker unabhängiger prognostischer Parameter. Im klinischen Alltag wird die Rechtsherzbeteiligung (RHB) durch die Echokardiographie und/oder das EKG diagnostiziert, beide Modalitäten haben jedoch spezifische Limitationen. So fällt es in der Echokardiographie gelegentlich schwer, Wandbewegungsstörungen der RV Hinterwand zu visualisieren, was zu falsch negativen Ergebnissen führen kann. EKG-Veränderungen der RHB sind transient und oft nach acht bis zehn Stunden nicht mehr nachweisbar. Die CMR ist eine vielversprechende Methode, diese diagnostische Lücke zu füllen und Patienten mit RHB schnell und präzise zu identifizieren“, führte Professor Lorenz weiter aus.
Professor Dr. med. Matthias Gutberlet, Chefarzt der Abteilung für diagnostische und interventionelle Radiologie der Universität Leipzig – Herzzentrum, im Jahr 2003 selbst Coolidge Award Gewinner, nahm den Scheck über 15.000,- Euro von Dr. Rolf Lucas, Präsident und CEO GE Healthcare Deutschland, für die Unterstützung der Forschungstätigkeit an seinem Institut entgegen.
„Ich freue mich sehr über die Entscheidung der Jury. Das diesjährige Thema des Symposiums von GE Healthcare „Maßstäbe bei Patientenkomfort, Dosismanagement und Diagnosegenauigkeit“ spricht auf dem Röntgenkongress ähnliche Themen an: Die Magnetresonanztomographie (MR) spielt eine immer wichtigere Rolle bei exakter abklärender Diagnostik. Etwa in der Mammadiagnostik, aber insbesondere auch in der Kardiologie“, so Dr. Rolf Lucas.
Frau Dr. Hoffmann bedankte sich für die Auszeichnung, stellvertretend bei dem Teamleiter Dr. Matthias Grothoff für das interdisziplinäre Team aus Kardiologen und Radiologen. „Bisher konzentrierte sich die MR-Bildgebung nach einem Herzinfarkt auf die Schäden am linken Ventrikel. Wir konnten am bisher größten Kollektiv zeigen, dass Ödem und Narbengewebe bei einigen Patienten auch im dünneren Herzmuskel des rechten Ventrikels darzustellen sind und dass dies eine große prognostische Bedeutung für den Patienten hat“, erläuterte Frau Dr. Hoffmann.
Warum Coolidge Award?
Mit dem Coolidge Award bringt GE Healthcare einen in Europa weniger bekannten Wissenschaftler in Erinnerung. William D. Coolidge begann seine Laufbahn als Doktor der Philosophie mit der Promotion in Leipzig und leistete mit seinem Lebenswerk einen entscheidenden Beitrag zur Bildgebenden Radiologie. Besonders hervorzuheben sind seine Verdienste um die Entwicklung der Röntgenröhre und als Leiter des GE Forschungslabors in Schenectady, USA.
Coolidge Award 2012
GE Healthcare wird die Tradition fortsetzen und im Jahr 2012 den Coolidge Award erneut ausschreiben. Die Teilnahme steht allen Radiologen und in der Radiologie tätigen Wissenschaftlern in Deutschland offen, die unter 38 Jahre alt sind. Das Thema der eingereichten Studie kann in einem beliebigen Bereich der radiologischen bildgebenden Diagnostik angesiedelt sein. Entscheidende Kriterien für die Bewertung sind die wissenschaftliche Bedeutung, die Originalität und die Anschaulichkeit der Arbeit.