Vom 2. bis 5. Juni 2011 fand in Wiesbaden die bereits 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) statt. Auch in diesem Jahr kamen zahlreiche Ärtze, Medizinphysiker und MTA"s in den Rhein-Main-Hallen zusammen, um sich über die Fortschritte dieses Fachbrereichs auszutauschen und sich an den mehr als 70 Ausstellungsständen über die neuesten industriellen Entwicklungen in der modernen Radioonkologie zu informieren.
Mit dem neuen TomoHD-Bestrahlungssystem wurde am Samstag, den 4. Juni auch die neuste Generation der Tomotherapie-Systeme vorgestellt. Rund 250 Besucher nahmen mit großem Interesse am TomoTherapy Lunchsymposium teil. Nach der Begrüßung durch Frau Prof. Dr. Cordula Petersen vom Universitätsklinikum Hamburg ging Herr Kaufhold von der Firma TomoTherapy in seinem Beitrag "Quo vadis Tomotherapie" zunächst auf den erweiterten Funktionsumfang sowie die zunehmende Verbreitung des Tomotherapie-Systems und dessen Einbindung in die klinische Umgebung Deutschlands ein. Sehr positiv wurde auch der Beitrag "Tomotherapie für spezielle Indikationen" aufgenommen, in dem Frau Dr. Iris Ernst von der Uniklinik Münster die Einsatzmöglichkeiten der Tomotherapie in der Stereotaxie sowie für die Strahlenbehandlung von Kindern präsentierte. Abschließend sorgte der Beitrag "Erweiterte Behandlungsmöglichkeiten mit dem neuen TomoHD-System" durch Dr. Florian Sterzing von der Universitätsklinik Heidelberg für reichlich Gesprächsstoff unter den Teilnehmern des Symposiums. Denn seit Februar diesen Jahres befindet sich an der Universitätsklinik Heidelberg neben dem bisherigen Hi-Art Tomotherapie-Gerät auch das erste TomoHD-System im klinischen Einsatz. Das neue System unterstützt die fortgeschrittene Tomotherapie-Applikationstechnik und ermöglicht es Krebszentren, ein noch breiteres Spektrum von Patienten effizient mit einem einzigen Gerät zu behandeln. In seiner Präsentation verwies Herr Dr. Sterzing aus Heidelberg unter anderem auf die deutlich kürzeren Behandlungszeiten und die hervorragende Zuverlässigkeit des TomoHD Systems. Die zunehmende Anerkennung durch die stetig wachsende Kundenbasis sowie die beständige Verbreitung der Tomotherapie in Deutschland sind ein weiterer Beleg für den Erfolg dieser einzigartigen Form der Strahlenapplikation, die bereits heute als Goldstandard in der IMRT-Behandlung betrachtet wird.
Mittels Tomotherapie lassen sich Tumoren wesentlich präziser bestrahlen und somit umliegendes Gewebe und Organe besser schonen als bei der bisherigen Strahlentherapie. Dieser Effekt wird durch die direkte Kombination der Strahlenquelle mit dem bildgebenden Verfahren der Computertomografie (CT) erreicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bestrahlungsgeräten werden vor jeder Behandlung Position und Form des Tumors neu vermessen und die Bestrahlung darauf eingestellt. So können sensible Organe ausgespart und mehrere Tumorherde in einem Arbeitsgang bestrahlt werden. Viele unangenehme und schmerzhafte Nebenwirkungen gehören damit der Vergangenheit an. Seit der erfolgreichen Inbetriebnahme eines weiteren Tomotherapie-Systems in der Gemeinschaftspraxis Prof. Dr. Hansjörg Zwicker und Partner in Konstanz kommen in Deutschland mittlerweile 12 Tomotherapie-Systeme für die Behandlung unterschiedlicher Tumorerkrankungen zur Anwendung.