fit und munter - "Keine Angst vor Krebs"

fit und munter

"Keine Angst vor Krebs"

Neue Therapieansätze der Klinik-Prof.-Schedel in Kellberg bei Passau zielen auf die Psyche zur Rehabilitation
PASSAU/KELLBERG. Diagnose Krebs. Für Betroffene bricht in diesem Moment eine Welt zusammen. Mangelnde Kenntnisse über die Krankheit selbst und ihre Heilungschancen nähren stetig den Gedanken, dass eine derartige Diagnose einem Todesurteil gleichkommt. Das Expertenteam der Kellberger Klinik von Professor Schedel setzt in der Rehabilitation genau hier verstärkt an. Mit intensiven psycho-onkologischen Maßnahmen und Therapien werden Patienten Ängste genommen - mit großem Erfolg.

Seit 50 Jahren dreht sich in der Kellberger Klinik Professor-Schedel in Niederbayern alles um die Rehabilitation von Krebspatienten. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland rund 300.000 Menschen an Krebs. Chemotherapien, Bestrahlungen oder Tumorentfernungen hinterlassen Spuren, die nur mit einer hochqualitativen Rehabilitationsmaßnahme zu neutralisieren sind. Ging es in der Vergangenheit vornehmlich um die physische Rehabilitation, rückt immer mehr die Psyche der Betroffenen in den Focus einer Erfolg versprechenden Behandlung. Fast immer nimmt auch die Seele Schaden.

"Rund 3.000 Patienten treten jedes Jahr hier in Kellberg eine Reha-Maßnahme an", sagt Klinikleiter Prof. Dr. Hannes Schedel (51), "die körperlichen Schäden sind natürlich immer sichtbar, die Gedanken und Gefühlszustände eines Patienten aber nicht."

Verstärkt setzen die Mediziner in Kellberg deshalb im Zuge des Reha-Aufenthaltes der Patienten auf die Psycho-Onkologie. Erforscht und behandelt werden dabei die seelischen Auswirkungen einer Krebserkrankung auf die Patienten, die dann individuell angegangen werden. In Einzel- oder Gruppengesprächen tauschen sich die Patienten mit den Experten aus. "Ängste, Depressionen, Lebensunlust oder auch Vereinsamung sind typische Auswirkungen, mit denen die Patienten zusätzlich zu ihrer körperlichen Erkrankung zu kämpfen haben", weiß Dr. Markus Higi, Chefarzt der Klinik, "genau da setzen wir in der Therapie auch an. Denn: Damit der Körper wieder gesund wird, muss auch die seelische Verfassung entsprechend positiv sein."

Vielfältig ist das Angebot, das die auf onkologische Rehabilitation spezialisierte Klinik ihren Patienten ganzheitlich offeriert. So werden regelmäßig Seminare zur Angstbewältigung durchgeführt und psychologische Einzelgespräche zur Verarbeitung sind fest in das Therapiekonzept integriert. Die Kellberger Psycho-Onkologen suchen gemeinsam und beratend mit den Patienten Lösungen, wie sie mit der veränderten Lebenssituation umgehen. Auch Angehörigen werden vor diesem Hintergrund fundierte Ratschläge gegeben.

"Unser Genesungskonzept basiert auf mehreren Säulen", erläutert Klinikleiter Professor Schedel, "dabei ist es unser Ziel, die Patienten in zwei bis drei Wochen körperlich und seelisch wieder voll erstarken zu lassen und ihre Lebensqualität wieder herzustellen. Unser Credo: "Vor Krebs muss man heute keine Angst haben. Diese Ziele erreichen wir aber nur, wenn wir für die Patienten viel Zeit haben und individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen."

Als weiteren Beweis für den Erfolg dieses Behandlungsansatzes verweist Professor Schedel auf die Zufriedenheitsstudien von Patientenbefragungen. "Fast alle Patienten haben am Ende ihres Reha-Aufenthaltes überhaupt keine Angst mehr vor dieser Krankheit und bezeichnen ihre Zukunftsperspektive als überdurchschnittlich positiv."

Stolz ist man in Kellberg auch, dass sich auch unter Patienten die Behandlungsqualität herumgesprochen hat: Aus dem ganzen Bundesgebiet liegen mittlerweile Reha-Anfragen vor - weit mehr, als die Klinik Plätze hat.


Login
Einstellungen

Druckbare Version

Artikel Bewertung
Ergebnis: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich die Zeit und bewerten diesen Artikel
Excellent
Sehr gut
Gut
Okay
Schlecht

Verwandte Links
Linkempfehlung

Diesen Artikel weiter empfehlen: