Berlin - Aktuell warten 467 Berlinerinnen und Berliner auf eine Organspende, darunter neun Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Die Anzahl der Patienten, die ein Spenderorgan brauchen, ist im Vergleich zum Vorjahr um 45 gestiegen. Bundesweit stehen derzeit fast 11.600 Menschen auf der Warteliste. Transplantiert wurden 2010 insgesamt rund 5.400 Organe, in der Hauptstadt waren es 481, darunter in 62 Fällen Lebendspenden.
Umfragen belegen, dass die meisten Menschen zu einer Organspende bereit wären, diese Bereitschaft aber nicht im Organspendeausweis dokumentieren. Gründe hierfür sind fehlende Informationen und Vorbehalte. Die Senatsverwaltung und die TK haben daher eine Informationsbroschüre erstellt, die sich teilweise aus sehr persönlichem Blickwinkel mit der Organspende beschäftigt. Der Berliner Fahrlehrerverband beteiligt sich ebenfalls an der Informationskampagne. Katrin Lompscher, Senatorin für Gesundheit,Umwelt und Verbraucherschutz: "Mit einer Organspende kann man Leben retten. Jede Berlinerin und jeder Berliner sollte sich daher mit dem Thema beschäftigen, sich eine Meinung bilden und diese dann in einem Organspendeausweis dokumentieren." Susanne Hertzer, TKChefin in Berlin, ergänzt: "Wie immer sich die Menschen entscheiden - wichtig ist es, diese Entscheidung im Organspendeausweis festzuhalten. Dadurch wird den Angehörigen erspart, sich im Ernstfall mit diesem Thema auseinander setzen zu müssen."
Eine aktuelle TK-Erhebung zeigt, dass nur 17 Prozent der 18- bis 25-Jährigen einen Organspendeausweis ausgefüllt haben. Jeder Dritte in dieser Altersgruppe gibt an, nicht ausreichend über das Thema zu wissen. Peter Glowalla, Vorsitzender des Fahrlehrer-Verbands Berlin e. V.: " Die jungen Menschen sind dankbar für objektive Informationen, die ihnen nicht ihre persönliche Entscheidung vorweg nehmen. Die Broschüre, in der Fahrschule ausgelegt, ist ein wichtiger Beitrag für junge Leute sich untereinander auszutauschen um ihre Entscheidung eigenverantwortlich zu finden."
Die Broschüre "Entscheidung fürs Leben" ist bei der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, dem Fahrlehrer-Verband Berlin und der TK erhältlich und steht als Download zur Verfügung. Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin empfiehlt den Berliner Ärzten, die Informationsbroschüre in deren Praxen auszulegen.
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