Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml betonte, dass der Impfschutz gegen Zecken (FSME) regelmäßig d.h. jährlich überprüft werden sollte, da im Freistaat Bayern für 2011 eine zunehmende Ausweitung der Zecken-Risikogebiete zu befürchten ist. Das bayerische Gesundheitsportal www.gesund-in-bayern.info nimmt diese Prognose zum Anlass, um über mögliche Infektionen, Risikogebiete sowie über Schutzvorkehrungen zu informieren.
Infektionen
FSME
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird von Zecken übertragen. Sie ist eine Viruserkrankung, die zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Zentralnervensystems führt.
Die Symptome der FSME können einer Grippe ähnlich sein wie z.B. Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Nackensteifigkeit. Die Erkrankung kann aber auch zu Dauerschäden wie Lähmungen oder lang andauernder Rekonvaleszenz führen oder sogar tödlich enden.
Gegen die ausgebrochene Erkrankung gibt es keine spezifische Heilbehandlung. Es können nur die Symptome so gut wie möglich gemildert werden.
Der einzig wirksame Schutz gegen die Erkrankung ist die FSME-Impfung.
Borreliose
Gegen die bakterielle Infektion der Borreliose gibt es keine Impfung. Sie ist jedoch mittels Antibiotika behandelbar. Je frühzeitiger die Erkrankung erkannt wird, umso besser ist die Heilungschance.
Neben der Borreliose können Zecken verschiedenste Erreger beheimaten und auch andere Krankheiten übertragen, unter anderem Babesiose, Fleckfieber oder Krim-Kongo-Fieber.
Risikogebiete
FSME
In Bayern sind 78 von 96 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten inzwischen als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. 2009 kamen die Landkreise Unterallgäu und Oberallgäu sowie der Stadtkreis Memmingen dazu. Damit zählen die meisten Kreise und Städte Bayerns zu den Risikogebieten.
Borreliose
Das Vorkommen der Lyme-Borrelien ist nicht auf Risikogebiete beschränkt. Eine Infektion ist in Bayern überall dort möglich, wo Schildzecken vorkommen. In Bayern ist etwa jede vierte Zecke mit Lyme-Borrelien infiziert. Mit 60.000 bis 100.000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr, bzw. etwa 10.000 erkrankten Menschen in Bayern, ist die Borreliose die am häufigsten durch Zecken übertragene Krankheit.
Schutzmöglichkeiten
Vor FSME kann man sich mit einer gut verträglichen Impfung schützen. Die aus drei Impfungen bestehende Grundimmunisierung bietet einen sicheren Impfschutz; bei erneutem oder permanentem FSME-Risiko ist alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischimpfung erforderlich. Für Kinder ab dem vollendeten ersten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr steht ein spezieller, ebenfalls gut verträglicher Impfstoff zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Thema finden sich hier:
http://www.Gesund-in-Bayern.info/gesundheits-magazin/infektion-durch-zeckenbiss.html