Wenn am 6. Juli im Mannheimer Rosengarten der „2. Deutsche Kongress für Gesundheitsversorgung“ eröffnet wird, dann diskutieren hochkarätige Referenten aus Politik, Wissenschaft und Gesundheits¬wesen aktuelle Themen der Gesundheits¬versorgung. Die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz wird in ihrem Einführungsvortrag die durch das neue Versorgungsgesetz eröffneten Wege zu mehr Effizienz in der Gesundheitsversorgung vorstellen. Der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und Konferenzpräsident, Prof. Dr. Eberhard Wille, weist daran anschließend aus der internationalen Perspektive auf Rationalisierungsreserven im deutschen Gesundheitswesen hin.
Wie Managed Care in der Schweiz funktioniert erfahren die Kongressteilnehmer von Prof. Dr. Tilman Slembeck von der Universität Sankt Gallen. Zum Abschluss des Vormittagsprogramms geht Manfred Zach, Ministerialdirigent im Sozialministerium von Baden-Württemberg, auf das neue Selbstbewusstsein der Länder im Rahmen der Gesundheitsversorgung ein.
Nachmittags werden in drei parallel laufenden Workshopreihen aktuelle Themen der Gesundheitsversorgung diskutiert. Im Workshop Case Management werden in diesem Zusammenhang Chancen für neue Patienten Services herausgearbeitet. Die Ehrenpräsidentin des Deutschen Pflegerats, Marie-Luise Müller, widmet sich der Patientenkoordination im Krankenhaus. Prof. Dr. Birgit Vossler zeigt unter dem Titel „Heavy Nurse oder Doc light“ Herausforderungen und Chancen für Gesundheitsberufe auf. Dr. Dominik Ose von der Gesundheitsregion der Zukunft führt dann vor der Podiumsdiskussion in den Stand und die Perspektiven des Case Management in Praxisnetzen ein.
Im parallel dazu stattfindenden Workshop zur Kosten-Nutzen-Analyse medizinischer Leistungen wird, nachdem Prof. Dr. Wille die gesundheitsökonomischen Grundlagen vorgestellt hat, der Leiter der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg, Andreas Vogt, die Vorgehensweise der TK bei der Kosten-Nutzen-Analyse bei Selektivverträgen erläutern.
Zum gleichen Zeitpunkt können sich die kaufmännischen Geschäftsführer, die IT-Leiter sowie die Controller von Kliniken und Krankenhäusern über aktuelle Entwicklungen im Krankenhauscontrolling und Healthcare Perfomance Management informieren. René Barton vom Pfalzklinikum Klingenmünster geht auf die schwierige Leistungserfassung in Psychiatrie und Psychosomatik ein. Arne Schnabel von der Phoebus IT Consulting GmbH stellt leistungsfähige Werkzeuge des Healthcare Performance Management vor und der Geschäftsführer der Punctum GmbH, Hartmut Schulte, zeigt auf, wie integriertes Controlling über SAP hinaus funktioniert.
Im Mittelpunkt des ersten Workshops der zweiten Workshopgruppe steht nach einer kurzen Pause, die der Diskussion und dem Erfahrungsaustausch dient, die regionale Versorgung. Der Geschäftsführer von Sportomed Reha Mannheim, Bernd Herbeck, problematisiert in seinem Beitrag die zentrale Steuerungsfunktion der Physiotherapie in der Ambulanten Versorgung. Dr. Michael Hübschen von der Vitaphone GmbH stellt indikationsspezifische elektronische Fallakten vor und der Vorstandsvorsitzende der Entitec AG, Frank Fuchs, widmet sich der fallbezogenen, intersektoralen Vernetzung zwischen den Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung und den Leistungsträgern.
Die Bewertung des Patientennutzens auf der Grundlage des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes ANMOG wird im parallel dazu stattfinden Workshop unter Leitung von Prof. Dr. Wille diskutiert. Zunächst stellt Dr. Christopher Hermann die Auswirkungen des ANMOG aus Sicht der AOK Baden-Württemberg, deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender er ist, dar. Im Anschluss daran präsentiert Dr. Claus Runge von AstraZeneca die Bewertung des Zusatznutzens aus der Perspektive der Pharmaindustrie, bevor Dr. Hans-Joachim Fischer von Abbott auf die Probleme der Erstattung eines Arzneimittels mit therapeutischem Zusatznutzen eingeht.
Im Workshop Risikomanagement und Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz gibt Prof. Dr. Ralf Gerhards in seinem Vortrag zur Corporate Governance neue Impulse für das Risikomanagement. Anschließend zeigt Dr. Ralph Becker von Horvath & Partner auf, wie Krankenhäuser strategisch zu steuern sind. Wolfgang Berger und Brent Schanbacher verdeutlichen, dass Risikomanagement nicht nur eine Pflichtaufgabe ist. Abschließend zeigt Joachim Müller von der Witschaftsprüfungsgesellschaft BDO AG das Zusammenspiel von Abschlusspräsentation und RCM im Krankenhaus auf.
In allen Workshops aber auch in den Pausen gibt es viel Freiraum für Diskussionen. Durch das stark auf Dialog ausgelegte Format und die Mischung aktueller Themenviel der Gesundheitsversorgung hebt sich der Kongress von anderen Veranstaltungen des Gesundheitssektors ab. Er gibt Teilnehmern aus Kliniken ebenso wie den Vertretern der Kostenträger und der Pharmaindustrie ebenso wertvolle Impulse wie niedergelassenen Ärzten.
Veranstalter des Kongresses ist das Institut für kooperative Gesundheitsversorgung (IfKG). Die wissenschaftliche Leitung hat, wie im Vorjahr, der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Prof. Dr. Eberhard Wille von der Universität Mannheim, übernommen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.dekog.de
Unter der Federführung von Prof. Dr. Uwe Hannig, dem Leiter des Instituts für kooperative Gesundheitsversorgung, wird die Expertenrunde im Workshop „Krankenhauscontrolling und Healthcare Performance Management“ diskutieren. Für die Moderation des Workshops „Risikomanagement und Bilanzrecht¬modernisierungs¬gesetz“ konnte der Vorsitzende des Deutschen Vereins für Krankenhauscontrolling e.V., Prof. Dr. Björn Maier, gewonnen werden.
„Wir wollen mit diesem Kongress in der Rhein-Main-Neckar Region aber auch überregional ein Forum schaffen, das alle Akteure in der Gesundheitswirtschaft zusammenführt und somit eine übergeordnete Diskussion zulässt“ beschreibt Dr. Dominik Deimel den Ansatz der Veranstaltung. „Wir sehen einen hohen Bedarf an dieser Form des Austauschs und freuen uns daher, dass der Kongress von Experten und Partnern so gut aufgenommen wird.