fit und munter - Lieber Reisefieber als Zahnschmerzen

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Lieber Reisefieber als Zahnschmerzen

Kuratorium perfekter Zahnersatz: Vor dem Urlaub Zähne und Zahnersatz untersuchen lassen
Urlaubszeit ist Reisezeit! Die Freude über die freien Tage wird jedoch schnell getrübt, wenn die Prothese drückt, ein Backenzahn pocht oder eine Füllung herausfällt. Damit diese Probleme erst gar nicht entstehen, empfiehlt das Kuratorium perfekter Zahnersatz e. V. (KpZ) allen Reiseliebenden, sich vor dem Urlaubsantritt noch einmal vorsorglich beim Zahnarzt durchchecken zu lassen.

Besonders bei Fernreisen kann eine Zahnarztbehandlung am Urlaubsort mit viel Aufwand und Stress verbunden sein, die Erholung bleibt dann schnell auf der Strecke. „Wer einen Urlaub plant, sollte rechtzeitig vorher seinen Zahnarzt aufsuchen, damit kleine Defekte noch vorab behandelt werden können“, rät Professor Hans-Christoph Lauer, Leiter des Wissenschaftlichen Beirates des KpZ und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt. Vor einer Reise sei außerdem eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll, da hier sämtliche Beläge entfernt werden und die Zähne durch das Auftragen eines Fluorid-Lackes besonders gut geschützt sind.

Auch Patienten mit Zahnersatz sollten vor einer Reise die Vorsorge-Untersuchung beim Zahnarzt wahrnehmen: „Der Zahnmediziner überprüft dabei den allgemeinen Zustand der Versorgung, stellt sicher, dass die Prothese nicht wackelt oder drückt, und untersucht den Zahnersatz zum Beispiel auf versteckte Risse“, erklärt Lauer. Bei Bedarf kann der Zahnarzt die Prothese an ein Dentallabor schicken, wo der Zahnersatz genauestens überarbeitet und im Anschluss professionell gereinigt wird. Damit Patienten in einem solchen Fall nicht lange auf ihren Zahnersatz verzichten müssen, können sie zusammen mit ihrem Zahnarzt auch einen Termin direkt bei einem Dentallabor machen.

„Patienten mit herausnehmbarem Zahnersatz sollten außerdem überlegen, eine Reiseprothese anfertigen zu lassen“, so Lauer. In vielen Fällen sei es dafür günstiger, bei der Neuanfertigung einer Prothese gleich nach einer zweiten zu fragen, da diese dann parallel zur Herstellung der Erstprothese angerfertigt wird. „Dieser ‚Ersatz‘ ist auch im Notfall im Urlaub schnell zur Hand und die ‚richtige‘ Prothese kann nach der Rückkehr in aller Ruhe vom Zahnarzt und heimischen Dentallabor repariert werden.“

Zahnarztbesuch: Vor Ort oder daheim?

Doch was tun, wenn es im Urlaub trotz aller Vorsorge zu Komplikationen mit den Zähnen oder dem Zahnersatz kommt? „Handelt es sich um kleinere Unfälle wie zum Beispiel einen herausgefallenen Prothesenzahn, die Teilfraktur der Verblendung einer Krone oder ein Stück abgesplitterter Zahnhartsubstanz, kann mit der Behandlung oftmals gewartet werden, bis der Patient wieder zu Hause ist“, beruhigt Professor Lauer.

Herausgefallener Zahnersatz, insbesondere Kronen und Brücken, sollte hingegen von einem Zahnarzt am Urlaubsort zumindest provisorisch wieder eingesetzt werden, um Schäden an den beschliffenen Zähnen oder Verschiebungen zu vermeiden. Grundsätzlich gilt: „Treten im Urlaub Zahnschmerzen oder Schwellungen der Mundschleimhaut auf oder sind große Zahnstücke herausgebrochen, sollten die Patienten sich direkt vor Ort in Behandlung begeben“, so der Experte.

Auch wenn Kinder über Schmerzen im Mundraum klagen oder sich bei einem übermütigen Spiel einen Zahn ausgeschlagen haben, muss sofort ein Zahnarzt vor Ort konsultiert werden. Für letzteren Fall empfiehlt sich die Anschaffung einer so genannten Zahnrettungsbox. Das Fläschchen beinhaltet eine spezielle Tinktur, in der die Zahnzellen im Notfall einige Stunde lang überleben – der Zahn kann dann durch einen Zahnarzt eingesetzt werden und wieder anwachsen.

Zahngesund und unbeschwert im Urlaub

Um Zahnprobleme zu vermeiden, sollten Patienten beachten: „Trotz freier Tage: Bei der täglichen Zahnpflege gibt es keinen Urlaub!“, fasst Professor Lauer zusammen. Wer sich daran hält und die regelmäßigen Vorsorgetermine beim Zahnarzt wahrnimmt, muss sich um die Gesundheit seiner Zähne auch in den Ferien keine Sorgen machen. „Schließlich erträgt man im Urlaub nur eine ‚Krankheit‘ gerne – das Reisefieber“, so Lauer.
Weitere Informationen rund um das Thema Zähne, Zahnersatz und Mundgesundheit finden Interessierte auf den Internetseiten des Kuratoriums unter www.zahnersatz-spezial.de.

Checkliste: Zahngesund im Urlaub
• „Ich packe meinen Koffer…“: Neben Sonnencreme und Strandlektüre sollten im Reisegepäck natürlich auch Zahnbürste, Zahnpasta und Zahnseide ihren Platz finden. Für Notfälle empfiehlt sich außerdem ein leichtes Schmerzmittel. Wer eine elektrische Zahnbürste verwendet: gegebenenfalls auch an einen Adapter für die Steckdose denken. Sollten Patienten im Besitz einer Reiseprothese sein, hat es sich bewährt, diese im Gepäck zu haben.

• Kein Urlaub von der Zahnspange: Gerade im Urlaub wollen Kinder und Jugendliche gerne mal auf ihre Spange verzichten. Um den Behandlungserfolg nicht zu gefährden, sollten Eltern darauf achten, dass Spange und passende Aufbewahrungsbox mit von der Partie sind – und ihre Schützlinge bei Bedarf vor Ort daran erinnern, diese auch einzusetzen.

• „Andere Länder…“: Gerade bei Urlaub in südlichen Ländern kann es durch ungewöhnliche Gewürze oder scharfes Essen passieren, dass die Mundschleimhaut gereizt und empfindlich wird. Spezielle Mundspüllösungen und Tinkturen zum Gurgeln können Abhilfe schaffen.

• Gesunde Frische für unterwegs: Auch bei langen Reisezeiten muss die Zahnpflege nicht auf der Strecke bleiben. Ein Reisezahnputzset passt ins kleinste Handgepäck und verschafft innerhalb weniger Augenblicke ein frisches und sauberes Gefühl. Im Notfall hilft ein zuckerfreies Zahnpflege-Kaugummi. Netter Nebeneffekt: Das Kaugummi hilft auch gut gegen Reiseübelkeit.

• Wenn die Prothese drückt: Sollten Sie im Urlaub plötzlich Probleme mit Ihrer Prothese bekommen, können Sie sich vor Ort mit einer Druckstellensalbe oder Ihrer Zweitprothese behelfen – in schlimmeren Fällen sollten Sie vor Ort einen Zahnarzt aufsuchen. Sie dürfen in keinem Fall versuchen, die Prothese selbst abzuschleifen oder zu kleben, da sie dadurch stark beschädigt werden kann. Besser: Zurück in Deutschland kann Ihr Zahnarzt zusammen mit dem örtlichen Dentallabor die Prothese schnell wieder in Ordnung bringen und die gewohnte gute Funktion wieder herstellen.

• Was tun bei Schmerzen? Verzichten Sie auf Kaffee und Nikotin und meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung – Hitze würde die Schmerzen jetzt nur verschlimmern. Kühle Umschläge lindern die unangenehmen Beschwerden, mit leichten Schmerzmitteln kann man einige Stunden überbrücken. Wichtig: In diesen Fällen nicht auf Behandlung in Deutschland warten, sondern gleich einen örtlichen Zahnarzt aufsuchen! Viele Hotels und Reiseveranstalter helfen ihren Gästen gerne bei der Vermittlung vor Ort.

• Was heißt noch mal „Zahnschmerz“ auf Spanisch? Gerade bei Schmerzen sollten Patienten mit einer Zahnbehandlung nicht warten, bis sie wieder zu Hause sind. Doch was tun, wenn der Zahnmediziner vor Ort kein Deutsch versteht? Die Initiative proDente hat speziell für diesen Fall einen „dentalen Sprachführer“ entwickelt, der Formulierung über akute Zahnbeschwerden in sieben Sprachen übersetzt. Der Sprachführer kann kostenlos im Internet heruntergeladen werden unter http://www.prodente.de/service.

• Und wer zahlt? Zahnschmerzen im Urlaub sind schon unangenehm genug – über die Kosten für den Zahnarztbesuch sollten Sie sich daher nicht auch noch Gedanken machen müssen. Informieren Sie sich bereits vor der Abreise bei Ihrer Krankenkasse über die Formalitäten für eine Behandlung im Ausland. Wer das versäumt hat: Die meisten Krankenkassen haben spezielle Notfall-Telefonnummern für das Ausland eingerichtet.

Telefonische Sprechstunde des Kuratoriums: Themen und Termine

Seit diesem Jahr bietet das Kuratorium perfekter Zahnersatz regelmäßig einen besonderen Service: die telefonische Sprechstunde, bei der sich Patienten und Interessierte zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten aus dem Bereich Zahnersatz und Zahngesundheit beraten lassen können. Die nächste findet statt anlässlich des Tages der Zahngesundheit am Dienstag, 27. September 2011, von 17 bis 19 Uhr. Am Donnerstag, 1. Dezember 2011, von 17 bis 19 Uhr können sich interessierte Patienten von den KpZ-Experten zum Thema „Implantate“ beraten lassen.

Unter der Telefonnummer 069/ 665586- 44 (Anruf zu den üblichen Festnetzkosten) steht an diesen Tagen u. a. der wissenschaftliche Leiter des Kuratoriums, Prof. Hans-Christoph Lauer, interessierten Patienten mit zahnmedizinischem Fachwissen zur Verfügung. Alle zahntechnischen Fragen beantwortet ein Team von Zahntechnikermeistern unter der Nummer 069/ 665586- 55.

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