Der aktuelle österreichische Ernährungsbericht legt eindeutige Zahlen vor: 17 % der männlichen Auszubildenden sind übergewichtig, bei 13 % wurde sogar Fettleibigkeit diagnostiziert. Sorgen bereitet es ihnen nicht: Die Hälfte der übergewichtigen jungen Männer sind mit sich und ihrem Gewicht einverstanden.
Für die deutschen Männer liegen noch bedenklichere Zahlen vor: 66% von ihnen leiden an Übergewicht oder Adipositas (http://www.mein-magenband.de/). Sie sind es auch, die vom Schlafapnoe-Syndrom betroffen sind - neben Begleiterscheinungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Bei der Schlafapnoe setzt beispielsweise nachts durch Schnarchen der Atem aus, wodurch die ausreichende Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff nicht mehr gewährleistet ist.
Michael Zitzmann ist in der Universität Münster als Endokrinologe tätig. Er hat beobachtet, dass Männer die Tendenz haben, ihr Übergewicht zu verharmlosen. Ein stattlicher Bauch gelte immer noch als eine Art Statussymbol. Sie fühlten sich mit Bauch als ganzer Kerl, während Frauen schon seit Jahrzehnten sich mit dem schlanken Schönheitsideal der Werbebranche auseinandersetzen müssten. Dadurch würden sie eher auf ihre Figur und ihr Gewicht achten.
Gesundheitsbewußtsein setzt bei Männern oft erst bei starken Beschwerden ein. Dazu gehören auch Probleme mit dem Liebesleben: Der große Bauchumfang bedeutet eine Ansammlung von schädlichem Fett, das bei Männern zu einem sinkenden Testosteronspiegel führen kann - mit dem Effekt, dass vermehrt Erektionsstörungen, Depressionen und Muskelabbau auftreten.
Zitzmann empfiehlt, männlichen Patienten Testosteron zuzuführen, um die negativen Konsequenzen des niedrigen Hormonspiegels auszugleichen. Diese Behandlung ist selbstredend nur ein kleiner Baustein in einer ganzheitlichen Therapie, die auf gesunde, kalorienarme Ernährung und Bewegungsprogramme setzt.
Quellen:
www.ka-news.ratgeber/gesundheit/Übergewicht, 25. 5.2011
www.nachrichten.at/ratgeber/gesundheit, 19.5.2011