Sie heißen Hexenkessel, Geisterzorn und Zauberspirale und bilden schaurig-schöne Sehenswürdigkeiten im Reich des Klammgeistes. Wanderer, die sich gerne gruseln, treffen ihn auf Stahl-Steigen, die in eine tiefe, dunkle Schlucht führen. Und bekommen in Angesicht von senkrechten Felswänden, Wasserfällen und den tosenden Fluten der Tiroler Ache eine Gänsehaut. Diese wilde Heimat hat der Geist übrigens nach der Eiszeit gefunden, als er nach der Schmelze von den Berggipfeln in die Leutaschklamm bei Mittenwald zog. So erzählt es zumindest eine Legende, von denen es in der Zugspitz-Region viele gibt. Auf dem Drachenstichrundweg etwa begegnen Mutige dem gefräßigen Murnauer Lindwurm, während man bei Garmisch-Partenkirchen durch die nackten Spuk-Gemäuer der Burgruine Werdenfels streift. Und in den Ammergauer Alpen stellen Felsmalereien die Wanderer vor ein Rätsel. Erlebbar ist die mythisch-mystische Zugspitz-Region mit sieben Übernachtungen inklusive Frühstück, Wanderkarte und vielen Extras ab 395 Euro pro Person im Doppelzimmer. Infos zu den Wanderungen gibt"s in den jeweiligen Tourist-Informationen.
Zahlreiche magische Orte, Kraftzentren und sagenumwobene Sehenswürdigkeiten reihen sich am Fuße der Zugspitze aneinander und sind auf spannenden Wanderungen erlebbar. So wie die Burgruine Werdenfels, um die sich zahlreiche Spuk-Legenden sowie ein rund fünf Kilometer langer Burglehrpfad ranken. 15 Schautafeln verraten unterwegs alles über die Ruine. Mit Fragezeichen im Gesicht blickt man dagegen am Oberammergauer Hausberg Kofel auf Teufelsfratze, Löwenkopf und das Konterfei eines Römischen Legionärs, die neben mysteriösen Zeichen in die Felsen geritzt wurden. Rätselweg heißt die rund 40-minütige Tour deshalb, bei der man Malereien passiert, die selbst Experten noch Kopfzerbrechen bereiten. Fest steht, dass die imposante Bergwelt stets mit spirituellem Empfinden verbunden war, was eine große Mariengrotte am Wegesrand unterstreicht.
Eine Lourdesgrotte, ebenfalls traditioneller Ort der Marienverehrung, säumt auch den 5,8 Kilometer langen Drachenstich-Rundweg, der die magischen Momente des Blauen Landes verknüpft. Er führt unter anderem zum Ramsachkircherl "Ähndl": Wo heute die älteste Kirche Oberbayerns zur Andacht inmitten der Natur lockt, soll einst eine keltische Kultstätte gewesen sein, bis sich vermutlich im 7. Jahrhundert ein Wandermönch hier niederließ. Wahrscheinlich hat auch er die Spaziergänge zum nahen Staffelsee genossen und ist, wie heute die Wanderer, am so genannten Drachenstich, einem Wasserfall samt wilder Schlucht, in sich gegangen.
Schritt für Schritt zur Ruhe kommen, durchatmen und den Stress wie lästigen Ballast abwerfen - auf den Meditationswegen der Zugspitz-Region haben Sorgen, Ängste und Nöte keinen Zutritt. In Garmisch-Partenkirchen etwa starten Geübte am Hausberg und erklimmen den Osterfelderkopf über Kreuzalm und Partnachalm in einem anspruchsvollen Tagesmarsch. Grandiose Ausblicke und 20 Stationen, die zum Meditieren animieren, geben den Wanderern unterwegs wertvolle Impulse. Zurück ins Tal geht"s mit der Bergbahn und wer's gemächlich mag, kann dem Weg natürlich auch von der Bergstation aus ins Tal folgen.
In mehreren Etappen pilgern Sinnsuchende auf einem weiteren Meditationsweg in den Ammergauer Alpen, der sich auf rund 85 Kilometern durch das wilde Ammergebirge schlängelt. Kraftzentren der Natur wie die sagenhaften Schleierfälle, die wilde Schlucht Scheibum sowie den Hausberg Hörnle verknüpft der Weg ebenso wie bekannte Bauten, darunter die Wieskirche, das Passionstheater Oberammergau und Kloster Ettal. Wer die Reise zu sich selbst an der Seite eines Körpertherapeuten antreten möchte, kann über die Ammergauer Alpen GmbH individuelle Termine vereinbaren. Buchbar ist das Wandern auf dem Meditationsweg zudem im Paket mit drei Übernachtungen im Doppelzimmer, einer Hütten-Übernachtung sowie fünf Tages-Touren ab 540 Euro. Termine: 19. bis 23. September.
Übrigens: Am 2. September wird der neue Teilabschnitt des Meditationswegs Ammergauer Alpen durchs Blaue Land offiziell eröffnet. Er führt in sechs Etappen zu zwölf besonderen Rastplätzen zwischen Bergen und Seen.
Über die Zugspitz-Region:
Die Zugspitz-Region ist ein touristischer Zusammenschluss des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, dem vier Talschaften angehören: das Zugspitzland, die Alpenwelt Karwendel, das Blaue Land und die Ammergauer Alpen.
Weitere Infos:
Tourismusgemeinschaft Zugspitz-Region, Richard-Strauss-Platz 1a,
D-82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel. +49 8821/180-484, Fax +49 8821/180-485, info@zugspitz-region.de, www.zugspitz-region.de
Meldungen aus der Zugspitz-Region
Juli 2011:
Passionstheater: Vorhang auf für "You Tubes" Lieblinge
Zum ersten Mal findet in diesem Jahr ein Kultursommer im berühmten Passionstheater Oberammergau statt. Besucher haben die Wahl zwischen hochkarätigen Aufführungen und Konzerten. Los geht"s am 15. Juli mit der Inszenierung des Romans von Thomas Mann "Joseph und seine Brüder". Große Gefühle, Intrigen und Vergebung spielen die Hauptrollen in dem historischen Epos, das am 16., 29. und 30. Juli sowie am 5., 6., 13. und 14. August zu sehen ist. Am 22. und 23. Juli ist dann das Münchner Volkstheater zu Gast, das "Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben" zeigt, bevor am 24. Juli echte "You Tube"-Stars die Bühne betreten: Rund 2,7 Millionen mal wurde ein Video der Band "Holstuonarmusigbigbandclub" angeklickt, die nicht nur einen schrägen Namen hat, sondern auch ein kreatives Verständnis von Volksmusik beweist. Mit einem ganz Großen der Musikszene, Max Raabe, endet der Kultursommer in einmaliger Kulisse am 12. August. Karten unter Tel. 08822/9458888.
Weitere Infos:
Ammergauer Alpen GmbH, Tel. + 49 (0) 8822/92274-0, www.ammergauer-alpen.de
Jeder Tag ein Hit: Cooles Ferienprogramm für Kinder und Teens
Wie Robin Hood mit Pfeil und Bogen schießen, auf dem Mountainbike durch die Berge sausen oder die Natur auf spannenden Pfaden erkunden: Noch bis zum 9. September bietet die Alpenwelt ein abenteuerliches Ferienprogramm für Kinder ab vier Jahren an. Erstmals wird in diesem Jahr ein Programm speziell für Jugendliche angeboten. Die Teenager können coole Sportarten wie Mountainbiking (21. Juli, 4. und 18. August sowie 1. September) oder Rivertubing testen, bei dem die Kids jeweils donnerstags einen klatschnassen Nervenkitzel erleben. Einfach mal abhängen dürfen Abenteurer jeweils mittwochs im Klettergarten am Isarufer. Wer lieber die hohe Kunst des Bogenschießens lernen möchte, hat hierzu am 12. Juli und 9. August Gelegenheit. Kleine Urlauber freuen sich derweil jeden Tag auf Ausflüge, die zum Beispiel auf den Karwendel, auf den Bauernhof zum Imker oder in den Klettergarten führen. Zudem werden an speziellen Terminen ganz besondere Hits angeboten: Kinder ab acht Jahren begeben sich etwa am 12. und 26. August auf die Spuren der Fledermäuse und streifen mit einem Experten durch die Nacht.
Weitere Infos und Flyer:
Alpenwelt Karwendel, Tel. + 49 (0) 01805/127 000, www.alpenwelt-karwendel.de
Wo das Brauchtum regiert: Heimatwochen in Garmisch und Partenkirchen
Trachtler flanieren durch die Straßen, ganze Kerle hieven Steine und Blaskapellen sorgen für eine fröhliche Klangkulisse - bei den Heimatwochen in Garmisch (30. Juli bis 7. August) und Partenkirchen (13. bis 22. August) regiert das Brauchtum, wenn die Einheimischen ihre besten Gewänder anlegen und Einblicke in die tief verwurzelten Traditionen der Region gewähren. Besucher können sich auf festliche Umzüge freuen, bei denen Trachtengruppen, Schuhplattler und die Peitschen schwingenden Goaßlschnalzer durch den Ort ziehen. Ziel ist das jeweilige Festzelt, wo traditionelle Wettkämpfe im Steinheben ausgefochten werden. Aber nicht nur das Kräftemessen zählt hier, auch die Maß Bier, waschechte bayerische Blasmusik und zünftige Brotzeiten.
Weitere Infos:
Tourist Information Garmisch-Partenkirchen, Tel.: + 49 (0) 8821/180 700, www.gapa.de
Zeitreise in Murnau: Park-Spaziergänge mit Emanuel von Seidl
In Murnau am Staffelsee können Urlauber am 13. August und 10. September eine Zeitreise ins frühe 20. Jahrhundert unternehmen und bedeutenden Promis "Grüß Gott" sagen. Seite an Seite mit dem Architekten Emanuel von Seidl spazieren die Nostalgiker durch den Murnauer Seidlpark und lernen unterwegs zahlreiche Künstlerpersönlichkeiten wie den Maler Wilhelm Kaulbach und den Regisseur Max Reinhard persönlich kennen. Ein großes Parkfest, das Schauspieler, Tänzer und Musiker ganz im Stile der Jahrhundertwende inszenieren, machen den Zeitsprung perfekt.
Weitere Infos:
Tourist-Information Murnau, Tel. + 49 (0) 8841/6141-0, www.murnau.de
Bildnachweis: Alpenwelt Karwendel