Eisai gab heute bekannt, dass die Europäische Arzneimittelagentur
(EMA) den Zulassungsantrag (MAA, Marketing Authorisation Application)
für Perampanel zur Behandlung von partiellen (fokalen) Anfällen bei
Epilepsie-Patienten zur Prüfung zugelassen hat. Perampanel ist der
erste hochselektive, nicht kompetitive
AMPA-Glutamatrezeptor-Antagonist.
Epilepsie ist eine der weltweit häufigsten neurologischen
Erkrankungen; geschätzte sechs Millionen Menschen in Europa sind von
Epilepsie betroffen.[1] Die erfolgreiche Behandlung fokaler Anfälle
(der häufigsten Form epileptischer Anfälle) stellt nach wie vor eine
Herausforderung dar. Bis zu 30% der Patienten mit fokalen Anfällen
erlangen trotz einer geeigneten Therapie mit Antiepileptika keine
Anfallsfreiheit.[2]
"Die Annahme dieses Antrags durch die EMA ist ein positiver
Schritt hin zur Bereitstellung dieses wichtigen Medikaments für
Epilepsie-Patienten mit nicht kontrollierten fokalen Anfällen",
kommentierte Professor Bernhard Steinhoff, Ärztlicher Direktor und
Chefarzt des Epilepsiezentrums Kork, Deutschland. "Nicht
kontrollierte Anfälle haben erhebliche Auswirkungen auf die
Lebensqualität und alltäglichen Abläufe der Patienten; daher freuen
wir uns auf die Möglichkeit, Epilepsiepatienten in naher Zukunft eine
neue Behandlungsoption anbieten zu können."
Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Perampanel wurde
anhand von drei globalen, randomisierten, doppelblinden,
placebo-kontrollierten Phase-III-Studien mit Dosis-Eskalation an 1480
Epilepsiepatienten nachgewiesen. Die primären und sekundären
Endpunkte waren in allen drei Studien gleich: 50% Responderrate,
standardisierte mediane prozentuale Anfallsreduktion, prozentuale
Reduktion komplex-fokaler und sekundär generalisierter Anfälle und
Evaluation der Dosis-Wirkungsbeziehung.
Jede der Studien zeigte konsistente Ergebnisse in Bezug auf
Wirksamkeit und Verträglichkeit von Perampanel bei Patienten mit
fokalen Anfällen.
"Als forschungsbasierter Pharmakonzern mit einem besonderen
Schwerpunkt im Bereich Epilepsie setzen wir uns dafür ein, neue,
innovative Epilepsietherapeutika auf den Markt zu bringen, die den
Patienten die Möglichkeit einer besseren Anfallskontrolle bieten", so
Dr. Lynn D. Kramer, M.D., FAAN, Vorsitzender der Eisai Neuroscience
Product Creation Unit. "Perampanel ist eine aufregende neue Substanz,
die über das Potential verfügt, dem hohen therapeutischen Bedarf bei
Epilepsiepatienten gerecht zu werden, und die völlig im Einklang mit
der Eisai-Unternehmensphilosophie der human health care steht."
Die Entwicklung von Perampanel ist ein gutes Beispiel für die
Eisai-Unternehmensphilosophie der human health care, dem Einsatz des
Unternehmens für innovative Lösungen in der Krankheitsprävention und
-behandlung sowie der Fürsorge für die Gesundheit und das
Wohlbefinden von Menschen in der ganzen Welt.
Eisai hat zur gleichen Zeit einen Arzneimittelzulassungsantrag
(NDA, New Drug Application) für Perampanel als Zusatztherapie zur
Behandlung von fokalen epileptischen Anfällen bei der
US-amerikanischen Behörde für Lebensmittel- und
Arzneimittelsicherheit (FDA) eingereicht.
Über Perampanel
Perampanel ist ein hochselektiver, nicht-kompetitiver
AMPA-Rezeptor-Antagonist (
alpha-amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazolepropionic acid), der in
Studien der Phase II und III ein breites Spektrum an anfallshemmenden
Wirkungen demonstriert hat. AMPA-Rezeptoren als Subtypus von
Glutamatrezeptoren, welche in fast allen exzitatorischen Neuronen in
grosser Anzahl vorkommen, übertragen Signale, die vom exzitatorischen
Neurotransmitter Glutamat innerhalb des Gehirns angeregt werden. Man
geht davon aus, dass sie eine Rolle bei Erkrankungen des zentralen
Nervensystems spielen, die sich durch übermässige neuroexzitatorische
Signalbildung auszeichnen, u.a. Epilepsie, neurodegenerative
Erkrankungen, Bewegungsstörungen, Schmerz und psychiatrische
Störungen.
Im Falle der Zulassung wird Perampanel das erste Medikament in
dieser Kategorie sein.
Über die Perampanel Phase-III-Studien (Studie 306, 305 und 304)
Der klinische Entwicklungsplan für Perampanel bestand aus drei
globalen Phase-III-Studien - Studie 306, 305 und 304 -, an denen
insgesamt 1480 Patienten teilnahmen. Das Hauptziel von Studie 306
bestand in der Identifizierung der minimalen effektiven Dosis; die
Studie schloss vier Behandlungsarme ein (Placebo, 2 mg, 4 mg und 8
mg). Die Studien 304 und 305 umfassten drei Behandlungsarme (Placebo,
8 mg und 12 mg) und dienten der Evaluation eines weiter gefassten
Dosisbereichs.
Die Studien glichen sich im Design: globale, randomisierte,
doppelblinde, placebo-kontrollierte, Parallelgruppenstudien mit
Dosis-Eskalation. Die primären und sekundären Endpunkte waren in
allen drei Studien gleich: standardisierte mediane prozentuale
Anfallsreduktion, 50% Responderrate, prozentuale Reduktion
komplex-fokaler und sekundär generalisierter Anfälle und Evaluation
der Dosis-Wirkungsbeziehung.
Studie 306[3]
Die Studie 306 zeigte, dass Perampanel gut verträglich und
wirksam in Bezug auf die Senkung der medianen Anfallshäufigkeit und
die Erreichung höherer Responderraten war. Die Ergebnisse zeigten
insbesondere:
- Ergebnisse der gesamten ITT-Population für die mediane
Anfallshäufigkeit: 2 mg = -13,6% (p=0,420), 4 mg = -23,3% (p=0,003),
8 mg = -30,8% (p<0,001). Signifikante Veränderung der medianen
Anfallshäufigkeit der ITT-Population, die 4 und 8 mg Perampanel/Tag
erhielt, gegenüber Placebo: -28,6% bei 4 mg (p=0,003) und -33,5% bei
8 mg (p<0,001) gegenüber -13,8% mit Placebo.
- Ergebnisse der gesamten ITT-Population für die Responderraten:
2 mg = 20,6% (p=0,486), 4 mg = 28,5% (p=0,013), 8 mg = 34,9
(p=0,0003). Höhere Responderraten der ITT-Population im Vergleich zu
Placebo: 20,9% (p=ns), 28,6% (p=0,009) und 34,9% (p<0,001) in den mit
2, 4, bzw. 8 mg Perampanel/Tag behandelten Gruppen gegenüber 17,6%
mit Placebo.
- Die am häufigsten während der Behandlung aufgetretenen
unerwünschten Ereignisse waren Schwindel, Kopfschmerzen und
Schläfrigkeit.
Studie 305 - Europa, USA, Südafrika, Israel, Russland, Indien,
Australien
Die vollständigen Ergebnisse der Studie 305 werden auf dem 29.
Internationalen Epilepsie-Kongress vorgestellt werden, der vom 28.
August bis 1. September 2011 in Rom stattfindet.
Studie 304[4] - USA, Kanada und Südamerika
Die Studie 304 zeigte konsistente Ergebnisse in Bezug auf
Wirksamkeit und Verträglichkeit von Perampanel bei der Behandlung von
Patienten mit fokalen Anfällen. Insbesondere wurde Folgendes
beobachtet:
- Eine volle Intention-to-treat-Analyse ergab für die
Placebo-Gruppe, die 8-mg-Gruppe und die 12-mg-Gruppe eine um 21,0%,
26,3% bzw. 34,5% reduzierte Anfallshäufigkeit.
- Die 50%-Responderraten in der Placebo-Gruppe, der 8-mg-Gruppe
und der 12-mg-Gruppe betrugen 23,4%, 37,6% bzw. 36,1%.
- Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen waren Schwindel,
Schläfrigkeit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Stürze und Ataxie.
Über Epilepsie
Epilepsie ist eine der weltweit häufigsten neurologischen
Erkrankungen, von der schätzungsweise 0,8% der Menschen in Europa
betroffen sind[5]. Etwa sechs Millionen Menschen in Europa1 und 50
Millionen Menschen weltweit leben mit Epilepsie.[6]
Epilepsie zeichnet sich durch abnorme neuronale Entladungen im
Gehirn aus, die zu Krampfanfällen führen. Je nach Art des Anfalls
können sich die Krampfanfälle auf einen Teil des Körpers beschränken
oder als generalisierter Anfall den gesamten Körper betreffen.
Bei partiellen (fokalen) Anfällen treten diese elektrischen
Entladungen zunächst konzentriert in bestimmten Bereichen des Gehirns
auf, können sich jedoch zu stärker generalisierten Anfällen
entwickeln; die Symptome variieren je nach den betroffenen
Arealen.[7]
Die Patienten können auch abnorme Empfindungen, eine Veränderung
des Verhaltens oder des Bewusstseins erfahren. Epilepsie ist eine
Störung mit vielen möglichen Ursachen. Oftmals ist die Ursache der
Epilepsie unbekannt, jedoch kann jede Störung der normalen
Nervenzellenaktivität - beispielsweise durch Krankheit, eine
Schädigung des Gehirns oder Tumoren - Anfälle hervorrufen.[8]
Die Behandlung fokaler Anfälle - der häufigsten Form
epileptischer Anfälle - stellt eine dauernde Herausforderung dar. Bis
zu 30% der Patienten mit fokalen Anfällen erlangen trotz einer
geeigneten Therapie mit Antiepileptika keine Remission.
Darüber hinaus sind unerwünschte Ereignisse in Bezug auf das
zentrale Nervensystem wie zum Beispiel Benommenheit (Schwindel),
Somnolenz (Schläfrigkeit), kognitive Probleme (Aufmerksamkeits- und
Gedächtnisstörungen) sowie Aggression bei bereits erhältlichen
Antiepileptika häufig.[9,10,11] Daher besteht ein Bedarf an neuen
Antiepileptika, die eine effektive Senkung der Anfallshäufigkeit in
Verbindung mit einem günstigen Verträglichkeitsprofil bieten.
Über Eisai Europe in der Epilepsie
Eisai widmet sich der Entwicklung und Bereitstellung
hochwirksamer neuer Behandlungsformen, um die Lebensqualität von
Menschen mit Epilepsie zu verbessern. Die Entwicklung von
Antiepileptika ist ein wichtiger strategischer Bereich für Eisai auf
dem europäischen Markt.
Eisai vermarktet derzeit drei Antiepileptika in Europa:
- Zonegran(R) (Zonisamid) als Zusatztherapie bei erwachsenen
Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre
Generalisierung.
- Zebinix(R) (Eslicarbazepinacetat) als Zusatztherapie bei
erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre
Generalisierung. (Zebinix(R) ist unter Lizenz von BIAL)
- Inovelon(R) (Rufinamid) zur Zusatzbehandlung von Anfällen bei
Lennox-Gastaut-Syndrom ab vier Jahren
Über Eisai
Eisai ist eines der weltweit führenden forschungsorientierten
Pharmaunternehmen und hat seine Unternehmensphilosophie human health
care (hhc) wie folgt definiert: "Zuerst an die Patienten und deren
Familien denken und die Leistungen der Gesundheitsversorgung
verbessern". Eisai konzentriert seine Forschungstätigkeiten auf drei
Hauptbereiche:
- Integrative Neurowissenschaften einschliesslich: Epilepsie,
Alzheimer-Krankheit, Multiple Sklerose, Neuropathischer Schmerz und
Depression
- Integrative Onkologie einschliesslich: Krebstherapien;
Tumorregression , Tumorsuppression, Antikörper und unterstützende
Krebstherapien; Schmerzlinderung und Übelkeit
- Vaskuläre/immunologische Erkrankungen einschliesslich: Akutes
Koronarsyndrom, atherothrombotische Erkrankung, Sepsis, rheumatoide
Arthritis, Psoriasis und Morbus Crohn
In seinen Unternehmen in den USA, Asien, Europa und seinem
Binnenmarkt Japan beschäftigt Eisai mehr als 11.000 Menschen
weltweit.
In Europa unterhält Eisai Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten in
über 20 Ländern, darunter Grossbritannien, Frankreich, Deutschland,
Italien, Spanien, Schweiz, Schweden, Irland, Österreich, Dänemark,
Finnland, Norwegen, Portugal, Island, Tschechische Republik, die
Niederlande, Ungarn und die Slowakei.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter
http://www.eisai.com
Quellenangaben
1. ILAE/IBE/WHO, Epilepsy in the WHO European Region: Fostering
Epilepsy Care in Europe 2010. Erhältlich unter:
http://www.ilae-epilepsy.org/Visitors/Documents/EUROReport160510.pdf
(Aufgerufen im April 2011)
2. Kwan P, Brodie MJ Early identification of refractory epilepsy.
New England Journal of Medicine 2000; 342: 314-9.
3. G. L. Krauss, J. M. Serratosa, V. E. Villanueva, M.
Endziniene, Z. Hong, J. French, H. Yang, D. Squillacote, J. Zhu, A.
Laurenza, American Epilepsy Society Efficacy and safety of
perampanel, an AMPA receptor antagonist, as an adjunctive therapy in
a Phase III study of patients with refractory partial-onset seizures.
Available at URL http://www.aesnet.org/go/publications/aes-abstracts/
abstract-search/mode/display/st/perampanel/sy/2010/sb/All/id/13437
(Accessed June 2011)
4. Perampanel Reduces Treatment-Resistant, Partial-Onset
Seizures. Neurology Reviews 2011;19(6):1,26-29.
5. Pugliatti M et al. Estimating the cost of epilepsy in Europe:
A review with economic modeling. Epilepsia 2007: 48(12) 2224 - 2233
6. Epilepsy Society UK: http://www.epilepsysociety.org.uk/AboutEp
ilepsy/Whatisepilepsy/Epilepsy-didyouknow Zuletzt aufgerufen im
Dezember 2010
7. NHS Choices. Symptoms of Epilepsy. Erhältlich unter URL
http://www.nhs.uk/Conditions/Epilepsy/Pages/Symptoms.aspx (Aufgerufen
am 16. März 2011)
8. Epilepsy Research UK. What is Epilepsy? Datenblatt. Erhältlich
unter URL:
http://www.epilepsyresearch.org.uk/about_us/leaflets/lflt1.htm
(Aufgerufen am 16. März 2011)
9. Fachinformation Topamax(R), Stand Januar 2011
10. Fachinformation Tegretal(R), Stand Januar 2010
11. Fachinformation Trileptal(R), Stand August 2010
Pressekontakt:
Für Medienanfragen Eisai Europe Ltd, Cressida
Robson,+44-7908-314-155, Cressida_Robson@eisai.net; Tonic Life
Communications,Benjamyn Tan / Helen Swift, +44(07747111217 /
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