Essstörungen werden verschwiegen und so lange wie möglich vor der Öffentlichkeit verborgen. Von den Betroffenen, weil sie ihre Krankheit leugnen und sich schämen. Von den Angehörigen, weil sie sich oft schuldig und hilflos fühlen.
Essstörungen sind eine tiefe Identitätskrise. Dies ist die Essenz der Erfahrungen der Autoren des Buches „Das große Verschwinden und die Ge-Wichtigkeit“. Ziel dieses Buches ist eine differenzierte Beschreibung, wie Menschen, vor allem Frauen, sich selbst und ihre Welt erleben. Die Autoren gehen davon aus, dass Erklärungen wie „gesellschaftliches Schönheitsideal“ oder „Ablehnung der Weiblichkeit“ zu kurz greifen. Dies sind nach ihrer Auffassung einzelne Aspekte und nicht die ganze Komplexität. Essstörungen äußern sich in komplexen Veränderungsprozessen. In ihrer täglichen Arbeit mit Betroffenen erleben sie oft Aussagen wie: „Zuerst verschwand meine Geborgenheit, dann verschwand ich, dann beinahe mein Leben“.
Theoretisch fundiert und mit vielen praktischen Beispielen und Anregungen wendet sich das Buch an alle Fachkräfte, die mit Menschen mit Essstörungen arbeiten, ganz gleich, ob klinisch oder ambulant, in Beratungsstellen oder freien Praxen. Die Autoren wenden sich aber auch an Betroffene, die nach Informationen über Therapieverfahren suchen und sich oft Verständnis und Glaubwürdigkeit wünschen, für das was sie erleben.
Vom Trauern und Loslassen
Affenkönig Verlag / Neukirchen-Vluyn
Broschur, 194 Seiten, € 18,00
ISBN 978-3-93493-321-7