Hohe Temperaturen und starke Wetterschwankungen
werden in diesem Sommer zu 25.000 mehr Todesfällen führen, so eine
aktuelle Prognose von Bestattungen.de. Das Vergleichsportal
analysierte die Auswirkungen des Sommerwetters auf die Anzahl der
Sterbefälle. Insbesondere Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen
sind gefährdet.
Durchschnittlich sterben bei gemäßigten Temperaturen und stabiler
Schönwetterlage weniger Menschen. Doch bei extremem Sommerwetter
steigt die Gesundheitsgefahr deutlich. 210.000 Menschen sind im
Sommer 2010 gestorben, fast 15.000 mehr als im gemäßigten Sommer
2009. "Für dieses Jahr erwarten wir einen überdurchschnittlich warmen
Sommer", so Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes
(DWD). Bestattungen.de-Geschäftsführer Fabian Schaaf rechnet in den
Sommermonaten Juli bis September mit einem Anstieg der Todesfälle auf
220.000, über zwölf Prozent mehr als 2009.
Bereits bei drei Tagen mit Temperaturen von über 30 Grad erhöht
sich das Sterberisiko um zehn Prozent, so die Experten von
Bestattungen.de. Auch starke Wetterwechsel sind tückisch. Entsteht
binnen 24 Stunden ein großer Unterschied bei Temperatur und
Luftdruck, wird dies zu einer großen Gesundheitsbelastung. Hohe
Luftfeuchtigkeit ist eine weitere Gefahr: Die lebenswichtige
Verdunstung des Schweißes, die den Körper kühlt, bleibt aus.
"Insbesondere ältere Menschen mit Herz-Kreislauferkrankungen sind
gefährdet. Aber auch jüngere riskieren bei körperlichen Aktivitäten
wie Sport oder Arbeit im Freien eine Überhitzung, die tödlich sein
kann", so Schaaf. Einige einfache Regeln können das Gesundheitsrisiko
senken. "Viel trinken ist wichtig für den Flüssigkeitshaushalt. Auch
Salzmangel durch das Ausschwitzen von Mineralstoffen ist für den
Organismus gefährlich. Daher sollte zum Ausgleich Salzhaltiges
gegessen werden, beispielsweise Salzstangen", rät
Medizin-Meteorologin Dr. Christina Koppe-Schaller vom DWD.
"Der Trend zu extremen Sommerwetterlagen wird sich aufgrund des
Klimawandels zukünftig noch verstärken. Dagegen wird es gemäßigte
Sommer seltener geben", so Schaaf. Bestattungen.de rät deshalb, die
wetterbedingten Gefahren nicht zu unterschätzen und sich im Alltag
entsprechend anzupassen.
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Christine Sollmann
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