Allen Kritiken und angeblichen Versuchen von
Manipulationen zum Trotz: Bewertungen von Hotels im Internet sind in
Deutschland fest etabliert und stehen nicht nur bei den Verbrauchern
als nützliches Instrument zur Reiseplanung hoch im Kurs. Auch die
Reiseindustrie selbst möchte darauf offensichtlich nicht mehr
verzichten. Allerdings sollten die Bewertungen der Hotels nur von
solchen Gästen akzeptiert werden, die auch tatsächlich in dem
betreffenden Haus abgestiegen sind.
Bei einer am Sonntag veröffentlichten Erhebung unter Entscheidern
der deutschen Reiseindustrie gaben 86 Prozent aller Befragten bei der
im Auftrag des Travel Industry Club von dem auf die Touristik
spezialisierten Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Trendscope
erhobenen Umfrage an, dass Hotelbewertungen im Internet grundsätzlich
nützlich sind und sich als zuverlässige Informationsquelle etabliert
haben. Nach Einschätzung der im Juni befragten Manager dienen die
Bewertungen im Internet dabei nicht nur dem Verbraucher. Nach Meinung
von 95 Prozent aller Befragten können auch die Hoteliers davon
profitieren, wenn ihre Häuser durch Gäste im Internet bewertet
werden.
Die befragten 228 Entscheider der Reiseindustrie sind zudem
mehrheitlich der Überzeugung, dass man den Bewertungen weitestgehend
Glauben schenken kann. Während 68 Prozent der Befragten die
Bewertungen für glaubwürdig halten, gehen 32 Prozent davon aus, dass
Hotelbewertungen durchaus auch oft manipuliert sind und falsche
Informationen widerspiegeln. 83 Prozent der Befragten würden es
befürworten, wenn nur diejenigen das Hotel bewerten dürfen, was sie
auch selbst besucht haben.
Eindeutig ist das Votum der Manager aus der deutschen
Reiseindustrie im Hinblick auf die Legitimierung von Hotelbewertungen
im Internet. Nur zwei Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass
Hotelbewertungen im Internet unterbunden werden sollten.
Der Travel Industry Club ist ein - von bestehenden Verbänden
unabhängiges - Entscheidernetzwerk von Führungskräften aller an der
Prozesskette beteiligten Unternehmen der Reiseindustrie, die durch
ihr persönliches Engagement dazu beitragen, die öffentliche
Wahrnehmung des Wirtschaftsbereiches "Privat- und Geschäftsreisen" zu
verbessern. Die aktuell über 560 Mitglieder sind Entscheidungsträger
und Führungskräfte der Privat- und Geschäftsreiseindustrie aus
Geschäftsführung, Vertrieb, Marketing und Kommunikation aller
touristischen Segmente. Zu den Mitgliedern gehören Führungskräfte von
Verkehrsträgern, Hotellerie, Reiseveranstaltern, Reisemittlern,
Flughäfen, Verbänden, Technologieanbietern, Versicherungen und
Beratungsunternehmen sowie Journalisten der Wirtschafts- und
Fachpresse, von Nachrichtenagenturen und von Funk und Fernsehen.
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