O-motion compression sport socks anzusehen
Sportstrümpfe made in Bamberg
Ob Otto Fankhänel im Jahre 1928 bei der Unternehmensgründung in der damaligen
Textilhochburg Zeulenroda bereits mit der Nutzung seiner Produkte im Sportsegment
spekuliert hatte, ist in den Chroniken der Firme·ngeschichte nicht zu finden, scheint aber
angesichts der Herausforderungen, mit denen das junge Unternehmen in seinen
Gründerjahren zu kämpfen hatte, eher unwahrscheinlich: Rezession, Weltwirtschaftskrise
und der Zweite Weltkrieg. Mit dem Umzug von ihüringen nach Bamberg begann zwanzig
Jahre später - zunächst in angernieteten Räumlichkeiten in der Brauerei des Rauchbieres
Schlenlkerla - der unternehmerische Neuaufbau mit dem Ausbau der Geschäftsfelder auf
die Schwerpunkte Phlebologie und Orthopädie.
Medizinische Kompressionsstrümpfe, Bandagen, Orthesen, Therapieschuhe und Anti-
Thrombosestrümpfe sorgten für ein stetes und gesundes Wachstum. Mittlerweile exportiert
das Unternehmen, das in Österreich eine eigene AusIandsniederiassung unterhält, seine
Produkte in mehr als 40 Länder. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug der Jahresumsatz
circa 52 Millionen Euro.
Seit dem Verkauf des Familienunternehmens Ende der Achtziger leitet Dr. Hartwig Frinke
als Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens, das mittlerweile zu der in Bergisch
Gladbach ansässigen INDUS Holding AG gehört. Entgegen dem allgemeinen Trend
eines schnelllebigen Kaufens und Verkaufens von Firmenanteilen hegen die Eigentümer
langfristige lnvestitionsabsichten, die auf Kontinuität, Sicherheit und Verlässlichkeit
beruhen, zumal in dem Geschäftsfeld der Medizintechnik/Life Science aussichtsreiche
Perspektiven für ein nachhaltiges Wachstum bestehen. Ein gutes Zeichen, nicht nur für .
die 320 Mitarbeiter, von denen 60 Prozent länger als zehn Jahre dem Unternehmen eng
verbunden sind.
Gut Ding will Weile haben
Bereits · in den Neunzigern war Ofa Bamberg mit dem Verkauf von
Running-, Ski- und Nordic-Walking-Strümpfen auf dem Gebiet der
Sportkompression aktiv. Der Vertrieb lief damals ausschließlich über
den medizinischen Fachhandel. Obwohl die Mitarbeiter dort ausgebildet
und kompetent waren, blieben die Verkaufszahlen hinter den Erwartungen
zurück, verbinden gesunde Sportler mit einem Sanitätshaus
doch eher alte oder kranke Menschen, Verletzungen, Bandagen und
leistungsunterstützende Sportprodukte. Geschäftsleitung und Eigentümer
waren jedoch von dem Erfolg der kompressiven Sportstrümpfe
überzeugt. 2006 wurde das Projekt "Sportkompression" in allseinen
Einzelheiten generalstabsmäßig geplant und abgesegnet: vom Businessplan
bis zur Festlegung des neuen Vertriebsweges Sportfachhandel
mittels eines eigenen Außendienstteams. Schließlich wird man im
Sportgeschäft mit ganz anderen Fragestellungen konfrontiert als im
medizinischen Fachhandel. Um den hohen Qualitätsstandards aus
dem Kerngeschäft "Kompression" auch im Sportsegment gerecht zu
werden, wurde zwischen 2006 und 2008 gemeinsam mit Sportärzten
und Athleten geforscht, entwickelt, getestet und getüftelt. Parallel
wurden in enger Zusammenarbeit mit den wenigen Hersteilem von
vollautomatischen Strickmaschinen Produktionsprogramme entwickelt
und auf die neuen Belange angepasst. Anfang 2009 kamen die ersten
kompressiven Sportstrümpfe durch den neu gegründeten Geschäftsbereich
"0-motion compression and sport" auf den Markt.
Made in Germany
Auch wenn ein· Großteil des Strickprozesses maschinell erfolgt, ist
der Mensch mit seinem Know-how und Fingerspitzengefühl. bei von
Hand durchgeführten Arbeitsschritten - insbesondere bei passgenauen
individuellen Maßanfertigungen - unverzichtbar. Aus diesem Grund
bleibt der alleinige Produktionsstandort Deutschland auch weiterhin
unangetastet, bietet dieser zusätzlich den großen Vorteil, sehr kurzfristig
auf sich verändernde Marktgegebenheiten zu reagieren sowie heute
bestellte Produkte bereits morgen an den Kunden auszuliefern.
Unspektakulär
Die Herstellung eines Sportkompressionsproduktes ist auf den ersten
Blick ziemlich unspektakulär, denn es gibt außer sehr viel Technik
und etlichen Fäden Gam- immerhin wird neben unzähligen Metern
"normalen Funktionsgarns" ein ISO Meter langer Kompressionsfaden
verarbeitet, der mit dem richtigen Druck in die Maschine geführt wird - nicht wirklich viel
zu sehen. Nach knapp fünf Minuten Fertigungszeit wird - für den Betrachter erstmals
sichtbar - der fertige Strumpf an den Zehenspitzen vollautomatisch gekettelt
(zusammengenäht), um anschließend manuell und einzeln auf sichtbare
Unregelmäßigkeiten im Strickmuster und den nicht spürbaren Nähten überprüft zu
werden. Wesentlich interessanter hingegen ist die Überprüfung äusgewählter Strümpfe
durch die Mitarbeiter der hausinternen Qualitätskontrolle. Dabei wird - mittels
hochtechnischer Prüfgeräte - die Einhaltung des korrekten Kompressionsverlaufs unter
verschiedenen Be- und Entlastungen entsprechend der Vorgaben kontrolliert.
Joey Kelly und Yvonne van Vlerken
Der Extremsportler und Musiker Joey Kelly, der 1998 als erster
Mensch alle acht lronman-Rennen in einem Jahr bestritt, ist seit
2009 "das Gesicht" der Kompressionsstrümpfe aus Bamberg. Seine
Erfahrungen aus unzähligen Teilnahmen an Ausdauerevents fließen
auch heute noch in die Optimierung bestehender Produkte ein. Für
das Unternehmen der ideale Werbeträger, der sich aufgrund seiner
sportlichen Leistungen und seines hohen Bekanntheitsgrades einer
sehr großen Medienpräsenz erfreut. Bei der Suche nach weiteren
Verbesserungen und Innovationen unterstützt seit Anfang 2011 die
amtierende lronman 70.3-Europameisterin Yvonne van Vlerken das
0 -motion-Team, um speziell für die Anforderungen der Triathleten
als wichtige lmpulsgeberin zu dienen. Neben wissenschaftlichen Studien zum Nutzen der
Kompressionsprodukte im Sportsektor, steht der Athlet im Vordergrund der viralen
Markenkommunikation. Sei es in den social networks wie facebook und twitter oder im
Rahmen von persönlichen Gesprächen auf einer der zahlreichen Veranstaltungen, bei
denen 0- motion mit einem eigenen Messestand vertreten ist. Entscheidend für die
Macher aus Bamberg sind die Erfahrungen ihrer Kunden. Dieses Feedback ist die
Grundlage für weitereProduktentwicklungen in dem heiß umkämpften Segment und
spornt alle Beteiligten dazu an, möglichst viele Breitensportler von dem Nutzen der
kompressiven Sportbekleidung zu überzeugen und den eingeschlagenen Weg
fortzuführen. Stellt sich nur noch eine Frage: wie weit? Schließlich existieren nach
Waden, Oberschenkeln und Armen nicht mehr viele freie zu komprimierende
Körperstellen.
Kopie von den Bericht aus der Tri Time (Autor Klaus Arendt)