fit und munter - Der Telenotarzt im Rettungsdienst

fit und munter

Der Telenotarzt im Rettungsdienst

Das BMWi-Förderprojekt Med-on-@ix präsentiert nach dreijähriger Test- und Evaluationsphase erste Erfahrungen aus der klinischen Erprobung
Aachen, 11. Juli 2011 - Mobile Geschäftsanwendungen bestimmen inzwischen viele Bereiche des täglichen Lebens. Ein Hauptfeld für deren Einsatz ist zunehmend die Gesundheitswirtschaft. Sie bildet daher auch einen Schwerpunkt im Rahmen des Förderprogramms "SimoBIT - sichere Anwendung der mobilen Informationstechnik (IT) zur Wertschöpfungssteigerung in Mittelstand und Verwaltung" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Dazu gehört das derzeit umfangreichste Forschungsprojekt im deutschen Rettungsdienst "Med-on-@ix", das den Einsatz von mobiler Telekommunikationstechnik in der Notfallmedizin erforscht. Im Kern geht es darum, Rettungsdienstmitarbeiter zu unterstützen und ihnen an der Einsatzstelle mit dem gebündelten Wissen hochqualifizierter Notärzte zu helfen. So kann beispielsweise der geringen Abdeckung durch Notärzte im ländlichen Raum Rechnung getragen und kompetente Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsteams bei Spezialisten im Krankenhaus geleistet werden.

Im Rahmen des Projektes entstand eine Telenotarzt-Zentrale, an die direkt aus dem Rettungswagen sowie von der Einsatzstelle Daten, Messwerte und Live-Videos übertragen werden: "Wir ermöglichen mit dem Telenotarzt-System eine notärztliche Versorgung noch vor Eintreffen des Arztes und die Unterstützung der Rettungsdienstmitarbeiter, falls kein Notarzt angefordert wurde", sagt Dr.-Ing. Michael Tobias (P3 communications GmbH), Projektleiter Med-on-@ix. "Das Ziel ist nicht nur die bestmögliche Behandlung des Patienten sicherzustellen, sondern auch einsatztaktisch zu beraten. Med-on-@ix will hochqualifizierte notärztliche Hilfe jederzeit und an jedem Einsatzort zugänglich machen." Der Notarzt in der Zentrale beurteilt Lage und Werte, kann bereits Informationen aus Datenbanken oder anderen Krankenhäusern einholen und assistiert dem Team vor Ort, indem er sein Wissen weitergibt.

Nach mehr als 500 erfolgreichen Einsätzen zur Unterstützung der Aachener Rettungskräfte hat das Projekt heute offiziell seine Laufzeit beendet. Ab 2012 wird das innovative Telenotarzt-System im Rahmen einer Folgeförderung durch das Landesministerium für Innovation in Nordrhein-Westfalen online gehen und fünf unterschiedliche Rettungsdienstbereiche an die bisherige Zentrale in Aachen anschließen. Bereits auf der Medica 2010 wurde der Staffelstab an das Nachfolgeprojekt "TemRas - Telemedizinisches Rettungsassistenzsystem" übergeben, um die erfolgreiche Arbeit des Konsortiums fortzuführen.

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