Heute gab die Eisai Europe Ltd, ein Tochterunternehmen der Eisai
Co., Ltd (Hauptsitz: Tokio; Präsident und CEO: Haruo Naito), die
Ergebnisse einer neuen Phase-III-Studie (E2090-E044-310
Monotherapiestudie) bekannt, nach denen das Antiepileptikum
Zonegran(R) (Zonisamid / ZNS) bei Gabe in Monotherapie bei Patienten
mit neu diagnostizierter Epilepsie wirksam und gut verträglich ist.
Zonisamid ist ein Antiepileptikum der zweiten Generation und
strukturell mit keinem anderen Antiepileptikum verwandt . Seine
pharmakokinetischen Eigenschaften (Halbwertszeit) erlauben eine
tägliche Einmalgabe. In Europa wurde es 2005 als Zusatztherapie für
die Behandlung erwachsener Patienten mit fokalen (partiellen)
epileptischen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung
zugelassen.
Ziel der doppelblinden, randomisierten Multicenterstudie war der
Vergleich von Wirksamkeit und Sicherheit einer einmal täglichen
Zonisamidgabe mit der einer zweimal täglichen Gabe von retardiertem
Carbamazepin (CBZ) (Tegretal(R) retard) als Monotherapie bei 582
Erwachsenen mit neu diagnostizierter fokaler Epilepsie. Primärer
Endpunkt der Studie war der Anteil an anfallsfreien Patienten nach 6
Monaten ( Per-Protocol-Population). Zu den sekundären Endpunkten
gehörte unter anderem der Anteil der Patienten, die 12 Monate lang
anfallsfrei blieben.
Die Ergebnisse bezifferten den Anteil der Patienten der
Per-Protocol-Population, die 6 Monate lang anfallsfrei blieben, mit
79,4 % für Zonisamid und 83,7 % für Carbamazepin bei einer
95-%-Konfidenzgrenze (-0,122, 0,030). Die Zieldosis für Zonisamid lag
bei 300 mg/Tag und für Carbamazepin bei 600 mg/Tag; Patienten, die 6
Monate lang anfallsfrei blieben, gingen in die Erhaltungsphase über.
Der Anteil der nach 6 Monaten anfallsfreien Patienten war hoch; in
beiden Behandlungsgruppen zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Im
statistischen Vergleich zwischen Zonisamid und Carbamazepin wurde das
Kriterium der Nicht-Unterlegenheit den Richtlinien der International
League Against Epilepsy gemäss erfüllt.
Die Ergebnisse der Sekundäranalysen einschliesslich der
Ergebnisse für 12-monatige Anfallsfreiheit waren zu den Ergebnissen
zur 6-monatigen Anfallsfreiheit der Per-Protocol-Population
konsistent. Die Studie hat besondere Bedeutung, da Carbamazepin in
Bezug auf die Wirksamkeit als Goldstandard gilt.[1]
Hinsichtlich Sicherheit und Verträglichkeit wurden beide
Studienmedikationen gut vertragen, und die Raten während der
Behandlung aufgetretener unerwünschter Ereignissen (TEAE - engl.
Treatment-Emergent Adverse Events) war in beiden Gruppen
vergleichbar. Die Zahl der Patienten, welche die Studie aufgrund
unerwünschter Ereignisse (UE) oder schwerer unerwünschter Ereignissen
(SUE) abbrachen, war gering. Es traten keine bedeutende neuen UE, die
nicht bereits aufgrund der bekannten pharmakologischen Profile beider
Wirkstoffe erwartet worden waren.[2]
Die häufigsten TEAEs waren: Kopfschmerzen (ZNS: 10,3 %; CBZ: 12,3
%), verminderter Appetit (ZNS: 7,8 %; CBZ: 1,7 %), Somnolenz (ZNS:
6,0 %; CBZ: 7,7 %), Schwindel (ZNS: 3,9 %; CBZ: 7,7 %),
Gewichtsabnahme (ZNS: 6,8 %; CBZ: 0 %), Fatigue (ZNS: 4,6 %; CBZ: 4,0
%), Ausschlag (ZNS: 2,1 %; CBZ: 4,3 %) und Fieber (ZNS: 3,9 %; CBZ:
4,0 %). Mit Ausnahme von vermindertem Appetit und Gewichtsabnahme
waren die bei Zonisamid meist berichteten TEAEs in Bezug auf die
Häufigkeit mit Carbamazepin zumindest vergleichbar.
Zu dieser neuen Studie kommentiert Michel Baulac vom Hopital de
la Pitie-Salpetriere in Paris: "Es war wichtig, zu zeigen, dass das
erfolgreich in der Zusatztherapie eingesetzte Medikament Zonisamid
auch in der Behandlung von Erwachsenen mit neu diagnostizierter
Epilepsie eine hohe Wirksamkeit zeigt. In der Studie kamen zur
Optimierung von Sicherheit und Wirksamkeit flexible
Dosierungsschemata zum Einsatz, was sich in der klinischen Praxis
sehr gut umsetzen lässt." Weiter sagt er: "Bei weniger als der Hälfte
unserer Patienten lassen sich die Anfälle bereits durch das erste
Antiepileptikum unter Kontrolle bringen, und nur weitere 10-12 %
erreichen durch alternative in Monotherapie gegebene Wirkstoffe
Anfallsfreiheit. Daher ist es so wichtig, neue
Behandlungsmöglichkeiten zu untersuchen. Zonisamid könnte einen
vielversprechenden Neuanfang für unser Monotherapiearsenal markieren.
Dazu kommt der Vorteil der täglichen Einmalgabe, was dazu beitragen
kann, die hohe Tabletten zu senken, die Epileptiker täglich einnehmen
müssen."
Auf Grundlage der Ergebnisse der Studie 310 strebt Eisai die
EU-Zulassung von Zonisamid für die Monotherapie Erwachsener mit neu
diagnostizierter Epilepsie an.
Redaktionelle Hinweise
Informationen zu Zonegran (Zonisamid)
Zonisamid ist als Zusatztherapie für die Behandlung erwachsener
Patienten mit fokalen (partiellen) epileptischen Anfällen mit oder
ohne sekundäre Generalisierung zugelassen. Es weist ein einzigartiges
pektrum antiepileptischer Wirkmechanismen auf und zeigt keine
klinisch relevanten Auswirkungen auf die Plasmaspiegel anderer
Antiepileptika wie Phenytoin, Carbamazepin und Valproat.[3]
Zonisamid ist in Kapselform in den Stärken 25 mg, 50 mg und 100
mg erhältlich. Als anfängliiche Tagesdosis empfehlen sich 50 mg,
aufgeteilt in zwei Einzeldosen. Diese kann nach einer Woche auif 100
mg erhöht werden. Schrittweise kann diese auf 300 bis 500 mg/d erhöht
werden, wobei nach jeder Dosissteigerung ein Zeitraum von ein bis
zwei Wochen abgewartet werden sollte, bis sich ein konstanter
Plasmaspiegel eingestellt hat. Zu den häufigsten Nebenwirkungen
zählen Schläfrigkeit, Appetitlosigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen,
Übelkeit und Unruhe/Reizbarkeit.[2,3]
Derzeit laufen Untersuchungen zum Einsatz von Zonisamid in der
Pädiatrie. Bewertet werden soll die Wirksamkeit bei Patienten mit
fokaler Epilepsie, die mit einem oder zwei anderen Antiepileptika
behandelt werden.
Über Epilepsie
Epilepsie ist eine der weltweit häufigsten neurologischen
Erkrankungen, von der schätzungsweise 0,8% der Menschen in Europa
betroffen sind[4]. Etwa sechs Millionen Menschen in Europa[5] und 50
Millionen Menschen weltweit leben mit Epilepsie.[6]
Epilepsie zeichnet sich durch abnorme neuronale Entladungen im
Gehirn aus, die zu Krampfanfällen führen. Je nach Art des Anfalls
können sich die Krampfanfälle auf einen Teil des Körpers beschränken
oder als generalisierter Anfall den gesamten Körper betreffen.
Die Patienten können auch abnorme Empfindungen, eine Veränderung
des Verhaltens oder des Bewusstseins erfahren. Epilepsie ist eine
Störung mit vielen möglichen Ursachen. Oftmals ist die Ursache der
Epilepsie unbekannt, jedoch kann jede Störung der normalen
Nervenzellenaktivität - beispielsweise durch Krankheit, eine
Schädigung des Gehirns oder Tumoren - Anfälle hervorrufen.[7]
Über Eisai Europe in der Epilepsie
Eisai widmet sich der Entwicklung und Bereitstellung
hochwirksamer neuer Behandlungsformen, um die Lebensqualität von
Menschen mit Epilepsie zu verbessern. Die Entwicklung von
Antiepileptika ist ein wichtiger strategischer Bereich für Eisai auf
dem europäischen Markt.
Eisai vermarktet derzeit drei Antiepileptika in Europa:
- Zonegran(R) (Zonisamid) als Zusatztherapie bei erwachsenen
Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung
- Zebinix(R) (Eslicarbazepinacetat) als Zusatztherapie bei
erwachsenen Patienten mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre
Generalisierung. (Zebinix(R) ist unter Lizenz von BIAL)
- Inovelon(R) (Rufinamid) zur Zusatzbehandlung von Anfällen bei
Lennox-Gastaut-Syndrom ab vier Jahren.
Über Eisai
Eisai ist eines der weltweit führenden forschungsorientierten
Pharmaunternehmen und hat seine Unternehmensphilosophie human health
care (hhc) wie folgt definiert: "Zuerst an die Patienten und deren
Familien denken und die Leistungen der Gesundheitsversorgung
verbessern".Eisai konzentriert seine Forschungstätigkeiten auf drei
Hauptbereiche:
- Neurowissenschaften einschliesslich: Epilepsie,
Alzheimer-Krankheit, Multiple Sklerose, Neuropathischer Schmerz und
Depression
- Onkologie einschliesslich: Krebstherapien; Tumorregression,
Tumorsuppression, Antikörper und unterstützende Krebstherapien;
Schmerzlinderung und Übelkeit
- Vaskuläre/immunologische Erkrankungen einschliesslich: Akutes
Koronarsyndrom, atherothrombotische Erkrankung, Sepsis, rheumatoide
Arthritis, Psoriasis und Morbus Crohn
In seinen Unternehmen in den USA, Asien, Europa und seinem
Binnenmarkt Japan beschäftigt Eisai mehr als 11.000 Menschen
weltweit.
In Europa unterhält Eisai Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten in
über 20 Ländern, darunter Grossbritannien, Frankreich, Deutschland,
Italien, Spanien, Schweiz, Schweden, Irland, Österreich, Dänemark,
Finnland, Norwegen, Portugal, Island, Tschechische Republik, die
Niederlande, Ungarn und die Slowakei.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter
http://www.eisai.com
Quellen
1. Brodie, MJ, Whitehead, J. Active control comparisons: The
ideal trial design. Epilepsy Research 2006. 68 (1): 69-78
2. Eisai DOF
3. Zonegran(R) Fachinformation, Stand März 2010
4. Pugliatti M et al. Estimating the cost of epilepsy in Europe:
A review with economic modeling. Epilepsia 2007: 48(12) 2224 - 2233
5. ILAE/IBE/WHO, Epilepsy in the WHO European Region: Fostering
Epilepsy Care in Europe 2010. Available from;
http://www.ilae-epilepsy.org/Visitors/Documents/EUROReport160510.pdf
(Accessed June 2011)
6. Epilepsy Society UK: http://www.epilepsysociety.org.uk/AboutEp
ilepsy/Whatisepilepsy/Epilepsy-didy ouknow (Accessed June 2011)
7. Epilepsy Research UK. What is Epilepsy? Fact sheet. Available
from URL:
http://www.epilepsyresearch.org.uk/about_us/leaflets/lflt1.htm
(Accessed June 2011)
Pressekontakt:
Pressekontakt: Eisai Europe Ltd, Cressida Robson ,+44(0)7908-314-155,
Cressida_Robson@eisai.net ; Tonic LifeCommunications, Benjamyn
Tan / Helen Swift, +44(0)774-711-1217 /+44(0)207-798-9900,
benjamyn.tan@toniclc.com , helen.swift@toniclc.com